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Willkommens-Bild auf unserer Homepage: die Underground Empire All-Stars
auf ihren Schlachtrössern. Artwork von: Jörg Scheibner
Wir grüßen Radio Gong 97,1 Rock Classics, Rock Ballads und HEIN HART!
Heil Brüder und Schwestern des wahren Metalls!
Mit Unglauben stelle ich fest, daß wir wieder einmal eine Ausgabe fertig haben. In Anbetracht der Tatsache, mit welchem Zeitaufwand dies jedesmal verbunden ist und wieviel wir nebenbei noch anderes tun ist es jedesmal ein kleines Wunder, daß ich noch keinen Herzanfall erlitten habe. Selbigen hätte ich neulich jedoch bald bekommen, denn nach dem Begutachten eines Leserbriefes eines gewissen S.L. Coe alias Shelko alias alias alias "Verschmutztes Toilettenpapier" mußte ich vier Stunden hintereinander so gewaltig Lachen, daß mir fast die Luft wegblieb. Näheres könnt Ihr in der Leserbrief-Ecke entnehmen, die bei uns nach wie vor leider immer noch zu kurz kommt, da es immer so 'ne heidenarbeit (Heiden-Arbeit? :-) - Battle Angel) macht, diese Dinger noch in meinem Postfach zu finden hihi...
Auf jedenfall möchte ich an dieser Stelle einmal die Frage in den Raum werfen, mit welcher Selbstverständlichkeit bei uns E-Mails von Bands oder Band-Mitgliedern eintrudeln, die lautstark nachfragen, wieso wir ihre Alben eigentlich noch nicht reviewt haben. Das ist ganz einfach: weil wir sie einfach nicht gekauft haben. Und wenn jemand möchte, daß wir "seine" Alben besprechen, dann möge man sie uns doch einfach zuschicken damit wir sie besprechen können. Aber nicht böse sein, wenn wir sie verreissen, denn kaufen lassen sich andere Fanzines und Magazine zwar ganz gerne WIR JEDOCH NICHT!
Euer Mighty SCI!
Alle genannten Veröffentlichungsdaten sind von den Plattenfirmen bzw. Promotion-Agenturen so angekündigt worden. Sie können sie alle kurzfristig verschieben und sind somit ohne Gewähr. Alle genannten Daten beziehen sich ausschließlich auf den geplanten VÖ-Termin in Deutschland!
* Neuerscheinungen auf Underground-Labels (über Versandhandel!): (b.v. = bereits veröffentlicht)
* ADRAMELCH - Irae Melanox ........................ 02.11. Warlord Rec. * ATTACKER - Battle At Helms Deep (+4) ............ b.v. Sentinel Steel * ATTACKER - The Second Coming (+3) ............... b.v. Sentinel Steel * CRIMSON GLORY - Fan-Edition Shape-CD ............ 15.11. Rising Sun * GOTHIC KNIGHTS - Kingdom Of The Knights ......... 02.11. Sentinel Steel * GRIFFIN - Flight Of The Griffin (+3) ............ b.v. * HEIR APPARENT - Graceful Inheritance (+2) ....... 11/99 Hellion * HEIR APPARENT - Triad ........................... 11/99 Hellion * MANILLA ROAD - Mystification (+1) ............... 02.11. AxeKiller * QUEENSRYCHE - 1st EP + Operation Mindcrime ...... 02.11. AxeKiller -> digital remastert; limitiertes Leder-Pack! ... * SACRED OATH - A Crystal Vision (+4) ............. 02.11. Sentinel Steel * SEVENTH AVENUE - Goodbye (Abschiedsalbum!) ...... Treasure Hunt * SKYLARK - Divine Gates Part 1: Gates Of Hell .... b.v. Underground Symphony * TIERRA SANTA - Legendaria ....................... b.v. Sonido XXI * WITCH CROSS - Fir For Fight ..................... Old Metal Rec.* OKTOBER * CONTROL DENIED - The Fragile Art Of Existence ..... 25.10. * DREAM THEATER - Scenes From A Memory .............. 26.10. * EXODUS - Bonded By Blood (ReRelease) .............. 25.10. * EXODUS - Good Friendy Violent Fun (ReRelease) ..... 25.10. * MEGADETH - Killing Is My Business (ReRelease) ..... 25.10. * RAVEN - One For All (neues Album!) ................ 25.10. * ROYAL HUNT - Fear ................................. 25.10.
* NOVEMBER * AGENT STEEL - Omega Conspiracy .................... 02.11. * AGENT STEEL - Unstoppable Force (ReRelease) ....... 15.11. ADVERSAM - Animadverte ............................ * AGATHODAIMON - Higher Art Of Rebellion ............ 08.11. * ARTILLERY - B.a.c.k. .............................. 15.11. * AUBERON - The Seventh Master ...................... 15.11. * BATHORY - Destroyer Of Worlds ..................... 15.11. * CRADLE OF FILTH - From The Cradle To Enslave ...... 15.11. CREMATORY - Early Years (Best Of) ................. 15.11. * EXCITER - Blood Of Tyrants ........................ 15.11. * LOCK UP - Pleasure Pave Sewers .................... 22.11. MANOWAR - Live Video + Rare Gimmiks ............... * METALLICA - S&M ................................... 22.11. * PEGAZUS - Breaking The Chains ..................... 02.11. * QUEEN - Greatest Hits Vol. 3 ...................... 05.11. * RAVEN - Nothing Exceeds Like Excess (ReRelease) ... 15.11. * SEVENTH GATE - News From The Underworld ........... 15.11. * SINNER - The Second Decade - Best Of .............. 15.11.
* DEZEMBER * MAYHEM - Grand Declaration Of War .................
* 2000 * AMORPHIS - ? ...................................... 27.03. * DESTRUCTION - All Hell Breaks Loose ............... April * DIO - Magica ...................................... 1. Quartal * DISMEMBER - Hate Campaign ......................... 31.01. * FATES WARNING - ? ................................. März * HAMMERFALL - ? .................................... August * HELLOWEEN - ? ..................................... Mai * KAMELOT - ? ....................................... Januar PINK CREAM 69 - ? ................................. März * RHAPSODY - ? ...................................... Herbst * RUNNING WILD - ? .................................. 1. Quartal * SAVATAGE - Poets And Madmen ....................... 1. Quartal SEVEN WITCHES - The City Of Lost Souls ............ Frühjahr * STEEL PROPHET - Messiah ........................... 24.01. STRATOVARIUS - ? .................................. 28.02. * THERION - ? ....................................... 07.02. * VIRGIN STEELE - The House Of Atreus - Act II ...... Januar * WITCHERY - ? ...................................... 1. Quartal
04. ALBUM-REVIEWS
Donnergott Thor, Erhebe Dich!
BlutrünstDeath Metal vom Fass! Einmal mehr gibt's zwei verschiedene
Covers, eins für uns BPS-geplagte Horror-Vegetarier, und eins für die
tollwütigen ausgeflippten US-RückstandsMoralapostel. Die Trackliste ist
ansonsten die gleiche, und großartige Überraschungen hat wohl niemand
erwartet, und so sind sie dann (Gott (?) sei dank?) auch ausgeblieben.
CANNIBAL CORPSE sind inzwischen ja sowas wie eine Kult-Band unter der
Menschenfresser-Fraktion, und einen gewissen Reiz könnte ihr jüngstes
Kind auch auf interessierte Aussenstehende ausüben... aber nur wer über
ein trainiertes bzw. abgehärtetes Gehör verfügt (oder eh taub ist und
sich die CDs nur wegen Artwork und Lyrics kauft), wird sich mit diesem
musikalischem (?) Leichenauflauf anfreunden können. Todesblei-Metzger
können mit dem Kauf dieses Albums jedenfalls nix falsch machen. Achja,
noch ein kurzer Blick auf die Speisekar... äh... Tracklist: Dead Human
collection, Unleashing the Bloodthirsty, The Spine Splitters, Esctasy In
Decay, Raped By The Beast, Coffinfeeder, Hacksaw Decapitation. Mjam :-)
Übrigens: 34 Minuten auf 10 Tracks zu verteilen ist für Death Metal ja
fast schon rekordverdächtig viel Stoff, immerhin tummeln sich auf diesem
Album auch jede Menge Elemente, die man ansonsten nicht wirklich erwarten würde, aber eben ohne auch nur einen Fan zu vergraulen. Diese Band
ist nicht nur Kult, sie ist auch noch gut, und zwar richtig gut.
Jo wos is denn des?
Kännibel Koaps, aha! Dess Mettel soi des sei...
Na, des Buidl do voan drauf is jo grauslig, mei o mei, oba jetzat hob i
die TseeDee scho amoi im Kastn, jetzat hea i a eini, a echta Baier kenn
koa Angst! Jessas na! De Buam schaugn ned bloß so bös, die hean sie a
so o. De Inschdrumente duan ma echt leid, wos haben di eana bloß do, daß
a so draufhaun? Und dann de Texte: "Hacksaw Decapitation", "Dead Human
Collection", "Raped By The Beast", de passn wiaklich dazua.
Oiso, wannst amoi wo so richtig draufhaun wuist und an passenden Saundträck brauchst, nochand is "Bladdsörst" as Richtige, sunst tat i liaba
aufpassn...
Gar festlich wird das Reunions-Album von CRIMSON GLORY mit dreiminütiger
Marschmusik eingeleitet, makaber unterstützt von Hitler-Reden und tosendem Jubel des Deutttscheeen Volkkkkess. Der Satz "The Place for freedom
lie all over yours." beendet den zweiten Weltkrieg und mit "War Of The
Worlds" taucht der neugierige Hörer in die karmesine Welt einer Kult-
Band ein, die diesen Anlaß dazu benutzt, den neuen Frontmann Wade Black
vorzustellen. Der ist auch ein würdiger Nachfolger Midnight's, solange
er nicht wie es einige male der Fall ist versucht sämtliche Gläser
des Weltalls zu zerschreien. Bis auf die Totalausfälle "Lucifer's Hammer" und "Cyber-Christ" (schrecklich!) erwarten Euch Kracher der Sonderklasse wie der Titelsong, "New World Machine", "Touch The Sun" oder
"Cyoonia". Den Hammer schlechthin schießen jedoch die soon-to-be Classics "Edge Of Forever" und das schweinegeile "The Other Side Of Midnight" ab. Eigentlich hatten viele schon die Befürchtung, "Astronomica"
würde nie mehr erscheinen, denn die Aufnahmen wurden ständig zurückgeschmissen, wobei die Löschung der Master-Aufnahmen wohl den größten
Rückschlag dargestellt hat. Umso erstaunlicher, daß die Band nicht aufgegeben hat. Mit der Einflechtung überflüssiger moderner Elemente wollte man sich wohl den Vorwurf der Selbstkopie nicht antun, aber ich glaube wenn die Band beim nächsten Album diese Dinge einfach weglässt, könnte uns entgültig ein Klassiker ins Haus stehen. Bis dato: CRIMSON GLORY
Fans dürften mit "Astronomica" nicht enttäuscht werden, auch, wenn es
diesmal kein Überflieger der Marke "Trancendence" ist.
DARKTHRONE sind gleichbedeutend mit der Rückkehr des Black Metal in den
Neunzigern, so viel steht fest. Ihr zweites Album "A Blaze In The
Northern Sky" löste die schwarze Lawine aus, die noch heute in Unmengen
an Veröffentlichungen dieser Stilart ihre Fortsetzung findet. Nachdem
es ja Gerüchte gegeben hatte, daß DARKTHRONE nicht mehr wären, überzeugt einen "Ravishing Grimness" eines Besseren. Sechs Songs findet man
hier, und zwar in einer Soundqualität, die zwar nach wie vor weit weg
von Bombenproduktionen wie z.B. MYSTIC CIRCLE ist, aber doch besser als
befürchtet. Musikalisch haben die Norweger sich bei BATHORY, HELLHAMMER
und viel sich selbst bedient und zu einer recht interessanten Melange
gemixt, die sich zwischen schleppenden Rhythmen und etwas dumpfen
Hochgeschwindigkeitsattacken bewegt. Für die meisten Geschmäcker ist
denn auch etwas dabei, denn so kalt und hart wie "To The Death" auch
ist, so bringt "The Claws Of Time" überraschend viele Melodien mit sich,
wobei auch mancher der anderen Tracks durchaus interessante Melodien aus
den Boxen entspringen läßt. Wie das Info schon sagt, DARKTHRONE sind
Kult. Dies mag für den einen abschreckend wirken, für den anderen
wiederum sind DARKTHRONE Götter, die Wahrheit liegt, rein musikalisch
gesehen, irgendwo dazwischen...
DELIRIOUS sind ein netter, bisher weitgehend unbekannter Fünfer aus
Deutschen Landen. Sie spielen so richtig schönen, fetten Bay Area Thrash
wie in den guten alten Zeiten, nur leider erreichen sie dabei die Klasse
ihrer großen Vorbilder nicht ganz. Aber das macht ja nix, weil zuviel
Thrash frei von wunderlichen Elementen aus irgendwelchen seltsamen
anderen Stilrichtungen kriegt man zur Zeit ja nicht eben nachgeschmissen. Reinhören hat jedenfalls noch nie jemanden geschadet.
Der Titel sowie das Cover lassen auf Gothic Metal oder melodiös/epischen Death oder Black Metal schließen, und auch das Klavier-Intro
"Forgotten Age Awakening" läßt einen weiter in diesem Glauben, doch
schon kurz darauf wird klar, daß der Death Metal-Teil der Vermutung
durchaus richtig war, von allzuviel Melodie oder gar Epik aber beileibe
nicht die Rede sein kann. Recht traditioneller Death Metal jenseits von
Göteborg, ohne weiblichen Gesang oder auch Keyboards schallt einem entgegen, teilweise hart uns schnell ("Between The Sands", "Celestial Tormentors"), teilweise melodiöser mit weniger harscher Stimme ("Immemorial Iced Lake", "Anthem Of Ancient Splendour"), insgesamt aber recht
unspektakulär daherkommend. "Anthems Of Ancient Splendour" ist beileibe
keine schlechte Scheibe, aber ich schätze, daß für einen breiteren Erfolg entweder die Brutalität und Aggressivität oder die Melodien fehlen.
Eine weitere Band aus dem hohen Norden, die mit allzu bekannten Zutaten
aufwartet: Gothic-Cover, tiefer Krächzgesang, massiver Keyboardeinsatz,
Klassik-Einflüssen und zum Genre passende Texte. Das Duo ist gut, die
Songs eingängig aber unspektakulär, weil mittlerweile abgegriffen. "Traces O` Red" ist weder Fisch noch Fleisch, sprich weder Gothic noch Black
Metal und setzt sich genau zwischen zwei Stühle, denn dort tut man niemandem weh. Das Teil ist keineswegs schlecht, aber eben auch nicht unbedingt gut, einzig und allein "And Still I Wither" und der zweite Teil
von "I Dedicate My Beauty To The Stars" können überzeugen. Das ist zuwenig in einer Zeit, in der echte Klassiker gar nicht mal so selten
sind und das Geld für wichtigere Releases benötigt wird.
Juheisassa!!! Udo Dirkschneider schreit sich die Seele aus dem Kehlkopf,
Wolf Hoffmann und Jörg Fischer duellieren sich Twin-Guitar-mäßig um die
Wette, Peter Baltes zupft sich einen runter und Stefan Kaufmann prügelt
alles platt - was ist passiert? ACCEPT sind wieder da. Diesmal mit neuem
Bandnamen und unter falschen Namen (wäre ja peinlich, sich öffentlich
nochmals zu reformieren). Mit dem Titeltrack, "Like An Eagle" und "Under
The Cross" steigen die Jungs erstmal ein, bevor mit "Glory Or Die" der
erste Höhepunkt kommt: Solinger Stahlchöre, supereingängige Mitsing-Hymne, klassische Twin-Guitars - ja! So muß das sein! In eine ähnlich Kerbe schlägt auch "Aces Up High" (mit solchen Dampfkessel-Melodien bringt
man jedes Konzert zum Kochen!), während "Flash Rockin' Man" etwas an
"Street Rockin' Men" erinnert - äh... umgekehrt... Verzeihung :-) "Redlight Zone" schallt Uptempo-mäßig aus dem Boxen und wieder fällt auf,
welche Hit-Refrains die Jungs im Gepäck haben. "Child Of The Dark" und
"Fire Storm" treiben das Album weiter, bevor die tolle Ballade "Dreams
Will Never Die" ein überraschendes Release würdevoll beendet. Alleine
schon dieser Song ist den Kauf des Albums wert. Da stelle ich gerade
fest: das sind ja gar nicht ACCEPT! Unglaublich! Macht aber nix, denn
Alexander Thomae kann ohne weiteres mit Vorbild Udo mithalten, das Gitarrenduo Jens + Jens (Kult!) ist natürlich noch weit davon entfernt,
sich gleichermaßen simple wie geniale Monster-Riffs der Marke "Princess
Of The Dawn" aus den Ärmeln zu schütteln, hat aber technisch bereits einiges auf dem Kasten und der Rest der Rhythmussektion ist auch nicht
ohne. Keine Frage - die Jungs haben eine hoffentlich glorreiche Zukunft
vor sich und die Tatsache, daß sie im Gegensatz zu Trend-Hopsern wie
POWERGOD nicht ohne Ende gehypt werden und sich ihre Sporen selbst verdienen (z.B. erfolgreich auf Touren mit GRAVE DIGGER, JAG PANZER und ANGEL DUST), macht die Band sympathisch, was der fetten 8, die das Album
locker verdient, einen halben Bonuspunkt einbringt. Schade, daß das Album etwas belanglos beginnt. Aber solche Schwachpunkte wird man mit dem
dritten Streich bestimmt umgehen. Anhänger von ACCEPT, U.D.O., GRAVE
DIGGER, SACRED STEEL und ähnlichem Kultgut können "Bound To Steel" blind
einpacken. Da hilft auch der dämliche Albumtitel und die von den Grab-
Schauflern geklaute Schriftart des Bandnamens nichts mehr :-)
Wie auch schon ENSLAVEMENT OF BEAUTY haben wir es hier mit einer Band
zu tun, die irgendwo im nirgendwo zwischen Gothic und Black Metal umherschifft. Gut zwar, aber zu langweilig, da sich kein wirklich überzeugender Song auf's Album verirrt hat und auch keine spektalulären
Ideen verbraten werden. Der bisherige Höhepunkt in der Karriere war
zweifelsfrei die letztjährige EP "Underneath The Crescent Moon", die mit
"Awaiting The Shining" einen Meilenstein in Sachen Black Metal-Klassiker
an Board hatte, mit "How Many Tears" eine affenartig bizarre HELLOWEEN-
Coverversion und mit "Awake..." elfengleichen Gesang aufbot. Die EP
bleibt das Maß aller Dinge bei GRAVEWORM und vielleicht schaffen sie es
mit ihrem nächsten Album, die Abwechslung und die Experimentierfreudigkeit in voller Länge zu verarbeiten.
Gleich das Cover von Spaniens Fantasy-Zeichner Nummer 1, Luis Royo,
hinterläßt einen positiven Eindruck, wenn man das zweite komplette
Album der Südtiroler GRAVEWORM zur Hand nimmt. Ihr Debüt "When Daylight's Gone" wurde von Kritikern der Band als CREMATORY-Abklatsch
abqualifiziert, obgleich man sehr wohl Unterschiede feststellen konnte.
Nun war ich gespannt, wie das Sextett auf ihrem Zweitling klingen mochte. Nun liegt er in meinem CD-Player und ich muß sagen, daß mir GRAVEWORM anno 1999 immer noch so gut gefallen wie zwei Jahre zuvor. Wie bereits damals mischen GRAVEWORM ihren düsteren, hochmelodiösen Death Metal mit Black Metal und Gothic-Elementen und kreieren so einen stimmigen Cocktail aus schmeichelndem Bombast, klassischen Versatzstücken und
ordentlicher Härte. So findet man bereits im Opener "A Dreaming Beauty"
garstige Black Metal-Vocals, unterlegt mit hartem und schnellem Gothic
Death Metal auf der einen Seite sowie ruhigen Passagen getragen von
Cello und Geige auf der anderen, verpackt in ein Gerüst wundervoller
Melodien, die auch "Nocturnal Hymns" bestimmen, das seinen Namen zurecht trägt. Sehr hymnisch und bombastisch mit abwechselnd Black Metalund Death Metal-Gesang und sehr variablem Tempo stellt es zweifelsohne
das Highlight dieses Albums dar. Nur wenig dahinter rangiert "Prophecies In Blood", das als Besonderheit zum GRAVEWORM-Sound mit Orgel unterlegte Double-Bass-Attacken vorweisen kann, die die starken Melodien
noch mehr hervorheben. Man mag versucht zu sein, diese CD als 'quadratisch, praktisch, gut' zu bezeichnen, was der Wahrheit schon recht nahekommt. Dark Metal in all seinen Schattierungen (hymnisch, abwechslungsreich, hart) und in hervorragender Qualität trägt auch 1999 den
Namen GRAVEWORM.
Ich hatte angekündigt, daß ich Andi Deris wohl von der Bühne schießen
muß, sollte er meine Lieblingsband ABBA durch seinen dünnen Gesang verschandeln. Doch der Reihe nach: den Anfang dieses Cover-Sammelsuriums
macht "He's A Woman - She's A Man" von den SCORPIONS, das ganz passabel
geraten ist und auch etwas heftiger und modern eingespielt wurde. Danach
folgt "Locomotive Breath" von JETHRO TULL, dessen instrumentale Veränderungen schlichtweg geil geworden sind und nun richtig groovig kommen.
Dann kommt es: "Lay All Your Love On Me" von ABBA. Die Erwartungen steigen, als auch hier mit Heavy-Instrumentierung aufgefahren wird, doch das
erwartete tritt ein: Andi Deris versagt! Dafür passt sein Gesang widerum
ziemlich gut zu DAVID BOWIE's "Space Oddity", was beweist, daß Andi Deris doch besser hätte Rock-Sänger statt Metal-Frontröhre werden sollen.
FAITH NO MORE's "From Out Of Nowhere" ist schlichtweg langweilig geworden, "All My Loving" von den BEATLES ist so lala, "Hocus Pocus" von FOCUS ist lustig und ebenso umgesetzt. Gelungen. "Faith Healer" von ALEX
HARVEY und "Juggernaut" von FRANK MARINO sind auch ok, "White Room" und
"Mexican" von CREAM und BABE RUTH sind schlichtweg überflüssig.
Fazit: Licht und Schatten halten sich die Waage und leider muß ich Andi
Deris beim nächsten HELLOWEEN-Konzert von der Bühne schießen. Vielleicht
holen sich Michi Weikath und Co. danach wieder einen METAL-Fronter der
auch richtig singen kann. Am besten Ihr haltet Ausschau nach einer Karaoke-Version dieses Albums und singt es selbst nochmal ein...
Diese Franzosen haben nichts mit Paul Di'Anno's ehemaliger Band gleichen
Namens zu tun und präsentieren uns mit "109" ihr mittlerweile neuntes
Album innerhalb von 14 Jahren. Somit gehören die KILLERS schon zur alten Garde des Heavy Metal. Daß sie bei uns keine alte Sau kennt, liegt
einerseits wohl daran, daß ihnen der französische Gesang wohl die Türen
der deutschen Labels verschließt und andererseits daran, daß es französische Plattenfirmen einfach nicht schaffen, sich für ihre Veröffentlichungen auch Vertriebspartner im Ausland zu besorgen. Diese Scheibe
wäre von uns fast unterbewertet worden, hätten wir in der letzten Ausgabe nicht das Review dazu vergessen. Doch nach genauem Hinhören war
nur die mittelmäßige Produktion schuld an anfänglichen Fehlinterpretationen dieser Scheibe. In Wirklichkeit ist "109" eines der letzten Old-
School True-Metal-Alben unserer Zeit, das zahlreiche Ohrwürmer und Gitarrensoli in petto hat und mit dem 15-minütigen Monumentalschinken
"Légende" sogar nen richtig geilen Klassiker vom Schlage "Alexander The
Great", "Halloween" oder "Keeper Of The Seven Keys" - nur mit dem Unterschied, daß alles ein wenig dunkler, älter und französischer klingt.
Aber ganz ehrlich: wer von uns steht nicht auf französisch? Eben.
"Der einzige Grund, warum wir dieses Album wiederveröffentlicht haben,
ist Geld! Unser Ziel ist es, mindestens 538 Stücke zu verkaufen!"
Sie sind wenigstens ehrlich, kein Gelaber, daß sie ihr frühes Material
für die Fans erreichbar machen wollen, nein, nur die pure Wahrheit...
Aber Ernst beiseite, es war wirklich an der Zeit, daß jeder in den Genuß der Symphonie der Verdammten kommen kann, denn die Songs haben es
wirklich in sich und zeigen, wie sehr (MORGANA) LEFAY ihren Stil verfeinert haben, bzw. welche Klasse sie schon damals besessen haben.
"Symphony Of The Damned" war ja schon auf der Compilation "Past, Present, Future" vertreten, während die Über-Ballade "Last Rites" auf "The
Secret Doctrine" zu finden war, der Rest war mir zumindestens neu.
Songs wie "The Whore Of Babylon", "Lullaby" oder "Catacombs" hätten
genauso gut auf "The Seventh Seal" stehen können, denn sie stehen den
Killertracks von diesem Album kaum nach. Wie auch heutzutage beackern
LEFAY die düsterere Seite des Power Metal, verzichten dabei größtenteils auf speedige Tracks, sondern erzeugen mit dem oftmals eher
schleppenden Tempo, den knallharten, wuchtigen Riffs, der tighten
Rhythmussektion sowie der sehr charakteristischen Stimme von Charles
Rytkönen eine ungeheuer intensive Atmosphäre, der man sich nur schwerlich entziehen kann, besonders, wenn man das Glück hatte, die Chaotentruppe schon einmal live zu bewundern, denn ich zähle LEFAY absolut zu
den besten Live-Acts dieses Planeten! Charles, Tony, Peter, Micke und
Robin war es aber nicht genug, "nur" die Songs von "Symphony" neu einzuspielen, nein, sie haben noch eins draufgesetzt und vier Cover-Tracks
eingehämmert, als da wären "Crazy" von XXX, "Captain Howdy" von TWISTED
SISTER, "Strange Way" von YYY sowie "Cocaine", das ja auch schon der
gute alte Erich Clapperton zum besten (?) gegeben hatte. Tassen hoch,
Daumen ebenso, LEFAY sind Schwedens Top-Adresse in Sachen Power Metal,
HAMMERFALL hin, NOCTURNAL RITES her! Tack s† mycket, min vänner, mycket bra!
Die wahrscheinlich Elektronik-lastigste Black Metal-Band Norwegens hat
uns soeben mit ihrem neuen Output beglückt. Im Vergleich zum '97er
quasi-Vorgängeralbum "In Abhorrence Dementia" ("Epitome Of Illusions"
kam zwar 1998 raus, war aber "nur" ein komplett neu eingespieltes Re-
Release des Demo-Tapes, ganz nebenbei gleichzeitig das bis heute (bzw.
gestern) beste Release der Band überhaupt (ich dachte, das ist immer
noch "Moon In The Scorpio"? - Alien)) geht man hier doch schon ein
ganzes Stück kräftiger zu Werke und verzichtet auf Klassik-Anleihen
komplett. Typisch für LIMBONIC ART sind natürlich Unmengen von symphonischen Synthesizern und Keyboards, die wunderbar mit dem Drum-Computer
harmonieren. Normalerweise bin ich ja nicht unbedingt ein Fan von vollprogrammierter Musik, aber LIMBONIC ART sind einfach eine Klasse für
sich im Bereich des symphonischen Black Metal (und Dave Lombardo kann
ja nicht in jeder Band spielen, die es verdient hätte). Daemons Stimme
hechelt nicht nur heiser und krächzend durch die überlangen Songs
(sieben Songs, macht 58 Minuten), sondern nimmt auch durchaus melodische Anleihen auf. So auch im Höhepunkt dieses Albums, dem elfminütigen "The Yawning Abyss Of Madness", das endgültig klarstellt: Das
hier ist einfach ein überirdisches Kunstwerk, gleichzeitig brachial und
doch von herzergreifender Schönheit. So und nicht anders muss das gemacht werden! (Vom Gegenteil würde mich natürlich gerne überzeugen
lassen, aber das muss erstmal jemand schaffen.) Achja, das Ding gibts
auch als Doppel-LP mit zwei Bonustracks, was ich als Vinylverweigerer
als eine ziemliche Frechheit empfinde (mir und vielen anderen ging's
als CD-Verachter vor einigen Jahren ähnlich, als plötzlich die CD's Bonustracks hatten, um ein neues Medium durchzusetzen, war man als Vinyl-
Liebhaber plötzlich der Arsch - Battle Angel). Interview dazu haben wir
auch.
Tja, was soll ich sagen? Ich liebe "Wolfheart" und "Irreligious" (alle
tun das, denn das sind Klassiker! - TMS) und konnte nichts, aber auch
gar nichts mit "Sin/Pecado" anfangen... Dementsprechend vorsichtig ging
ich an "The Butterfly Effect" heran. Zunächst einmal fällt mir positiv
auf, daß die Gitarren streckenweise wieder so richtig schön braten,
aber gleichzeitig sind sie auch noch schwerer verdaulich und moderner
geworden. Wenn die Klasse der Songs aber wenigstens an Meisterwerke wie
"Opium", "Alma Mater" oder "Mephisto" heranreichen würde, könnte man
als Fan der ersten beiden Alben über den Einsatz von Electronica und
allerlei seltsamer Soundspielereien mit viel gutem Willen noch hinwegsehen, aber guten Songs wie "Soulsick", dem manchmal an TIAMAT's "A
Deeper Kind Of Slumber" erinnernden "Can't Bee" oder dem höchst interessanten "Selfabuse" stehen Totalausfälle wie "Lustmord", "Soulitary
Vice" oder "K" gegenüber. Fans der Anfänge werden ja wahrscheinlich
ohnehin schon mit "Sin/Pecado" verabschiedet haben, aber sie könnten
trotzdem mal reinhören, ob ihnen Moonspell anno 99 wieder gefallen
(auch wenn ich es bezweifle)...
Wenn es eine deutsche Band gibt, die nicht nur bis zum geht-nicht-mehr
unterbewertet und teilweise schlichtweg ignoriert wird und wurde, dann
sind das zweifelsfrei ROUGH SILK, denn ihre beiden Alben "Circle Of
Pain" und "Mephisto" gehören zum besten, was jemals aus good old Germania in Sachen harter Musik herauskam. Leider verließ das begnadete
Gesangstalent Jan Barnett die Band nach "Mephisto" und traf die Band
hart, denn sie stand kurz vor dem Durchbruch. Der neue Frontmann Thomas
Ludolphy kommt zwar keineswegs so schlecht wie Blaze Bayley, passt aber
zur Band genauso wenig wie Andi Deris zu HELLOWEEN.
Trotzdem stellt diese Best-Of Doppel-CD mit einer Spieldauer von 140
Minuten und zum Preis einer Einzelnen was besonderes dar, denn auch für
DieHard-Fans der Band gibt es genug zu entdecken: von den insgesamt 26
Songs sind vier neu, einer bisher unveröffentlicht, drei wurden neu eingespielt und zwei wurden neu gemixt. Macht also 10 interessante Tracks,
die es noch zu erfoschen gilt.
Zur Musik: eine eigenständige Mischung, die teilweise Parallelen zu SAVATAGE, HELLOWEEN und sogar zu QUEEN aufweist - das alles gewürzt mit
fetten Hammond-Orgeln und fertig ist ein würzig-erfrischender Sound.
Neben den neuen Tracks wurden Stücke aus allen fünf Studio-Werken zusammengetragen, bei der gelungenen Songauswahl bleibt jedoch unverständlich, warum absolute Granaten mit Klassiker-Status wie der Power-
Kracher "Lust Is A Killer" fehlt und der ebenso auf "Walls Of Never"
vertretene Hidden-Track, der NWoBHM-Feeling mit Hammond-Sound konbiniert. Aber auf jeder Best-Of fehlt irgendwem irgendwas. KAUFEN!!!
Anhänger von SAVATAGE, BLIND GUARDIAN, HELLOWEEN, HAMMERFALL und Co.:
Ihr werdet Euch ins Knie schießen, wenn Ihr erstmal vernommen habt,
welche begnadete Kapelle Euch in den letzten Jahren entgangen ist!
"Xura", seltsamer Titel... Naja, egal. Das zweite Album der litauischen
Gothic Metal-Formation setzt auf jeden Fall dort an, wo das Debüt
"Visionary Breed" aufgehört hatte. RUINATION verbinden düstere Melodien
mit relaxter Leadgitarre auf der einen Seite und einer soliden Härte
durch Rhythmusgitarre und Drums, sowie sehr variablem Gesang. Auch wenn
die Mannen um Gitarrist Ainius Staneika keinen Originalitätspreis gewinnen werden, Highlights wie das überragende "Don't Take My Name In
Vain" oder "Souls On Fire" rechtfertigen einen Kauf auf jeden Fall,
nicht zuletzt, da eine gelungene Cover-Version des SISTERS OF MERCY-
Klassikers "Vision Thing" mit knackigen Gitarren verfeinert das Album
abrundet. Gebt einer hoffnungsvollen Band aus Litauen eine Chance,
sie hat es verdient!
Ein Auf und Ab in Sachen Alben-Qualität, Stilistik und Härte kennzeichnen den SAXON-Kurs in den 90ern. Nach dem erfolgreichen und wirklich
saustarken Comebackprodukt "Solid Ball Of Rock", dem leicht abfallenden,
aber noch ziemlich gutem "Forever Free"-Werk und dem totalen Rohrkrepierer "Dogs Of War" meldeten sich die (Angel-)Sachsen 1997 mit dem
überraschend harten Neoklassiker "Unleash The Beast" zurück. Kurz vorm
Jahrtausendwechsel (Das 3. Jahrtausend beginnt übrigens am 1. Januar
2001! - Bad Peon) versuchen sich SAXON nun mit einem Kurswechsel hin
zu moderneren Gefilden, um sich aus der einengenden Stilistik des
NWoBHM-Sounds zu befreien und ihr stählernes Schiff so davor zu bewahren, in eine Einbahnstraße ohne Wendemöglichkeit zu fahren.
Nach einem stimmigen Intro zeigt der Titelsong ein neues SAXON-Gesicht:
eigenwillige, leicht progressiv anmutende Arrangements, die auf der anderen Seite wieder epischer zu Werke gehen, was ausschlaggebend dafür
ist, daß "Metalhead" nicht so hart ausfällt wie der Vorgänger. Noch moderner ist das anschließende "Are We Travellers In Time". Dann mit "Conquistador" der erste Klassiker: spanische Gitarren, bollernde Dynamik,
erhabener Gesang, genialer Refrain - regiert ohne Ende! "What Goes
Around" und "Song Of Evil" bleiben in der (modernen) Linie der ersten
beiden Songs, bevor mit "All Guns Blazing" wieder ein Smasher der Sonderklasse aus dem Boxen springt: der härteste Song, der metallischste
sowieso. Mit "Prisoner", "Piss Off" und "Watching You" verfällt der Hörer in ein Wach-Koma, denn sie sind belanglos. Mit "Sea Of Life" beendet eine gelungene Ballade ein Album, daß zwei Alltime-Klassiker an
Board hat ("Conquistador", "All Guns Blazing") und auch sonst richtig
gutes Material und die Benotung wäre höher ausgefallen, wären mit den
drei oben genannten Songs nicht absolute Nullnummern mit dabei.
Whoa! Also über mangelnde Eigenständigkeit kann man sich bei diesem
japanischen Trio Infernale beileibe nicht beschweren, aber was SIGH
hier in ihren durchaus hörenswerten Melodic Black Metal verpackt verbraten, geht mir persönlich doch zu weit, denn jazzige Parts, Schlaflieder, Marschmusik und Walzer (!) sind doch recht harter Tobak...
Allen nach allen Seiten offenen Leuten sei geraten, einmal reinzuhören,
allen anderen sei Vorsicht geboten: Gehirnverknotungsgefahr...
Dave Lombardo an den Drums! Dave Lombardo an den Drums einer old-school
Bay Area-Thrash-Band! Dass ich das noch erleben darf... schnief...
Auf dieses Teil haben wohl so ziemlich alle Fans von SLAYER, METALLICA
und MEGADETH, die von deren letzten Outputs nicht sooo überzeugt waren,
sehnsüchtig erwartet, vielleicht auch ohne es zu wissen. Hier kommt
jedenfalls das totale old-school-Thrash-Brett, wie man es kaum professioneller hinbekommen hätte. Keine Gnade, rein damit in den Player! Und
auf Deutschland-Tour sind sie auch noch, also hingegangen (oder lest
erstmal uns Live-Review weiter unten in dieser Ausgabe)! Achja, zur
Maximalpunktzahl fehlt für mich persönlich ein richtiger OberAffenSuper-
SchweineGeilHammerBrettDynamitDurastahl-Track, der dem ganzen noch die
Krone aufsetzen würde, und ein kleines bißchen (!) abwechslungsreichere
Riffs und Soli hätten dem Teil wohl auch mehr genützt als geschadet.
Macht nix, trotzdem Pflicht für jeden, der sich mit Thrash Metal irgendwie identifizieren kann!
Letztes Jahr knallte ein Monsterwerk in die Black-Metal Szene, daß es
nur so krachte: Nagash (DIMMU BORGIR), Blackheart, Astennu (CARPE TENEBRUM, DIMMU BORGIR), Sverd (ARCTURUS), Hellhammer (MAYHEM, ARCTURUS)
und Sarah Jezibel Deva (CRADLE OF FILTH) hatten mit einem All-Star
LineUp einen unsterblich Klassiker für die Ewigkeit aufgenommen. Wagnerischer Bombast gepaart mit Bach'scher Schwermut, einer guten Portion Space-Cakes und mächtigen Jahrtausendsongs hinterliesen bei mir
bleibenden Eindruck. Dann der Schock: COVENANT hießen nun THE KOVENANT,
Blackheart, Nagash und Hellhammer plötzlich Psy Coma, Lex Icon und Von
Blomberg, vom genialen Fantasy-Artwork eines Andreas Marshall mutierte
man zu bizarrer Optik und zu guter Letzt war die Rede von RAMMSTEIN und
MARILYN MANSON-Rip-Off's. Ich bereitete bereits einen Totalveriss vor.
Sieh an! Unser Mighty SCI! hat seinen Totalveriss eingepackt und feiert
THE KOVENANT überraschend ohne Ende ab. Vielleicht ist er ja in den
letzten Tagen ausversehen von einer herabstürzenden Blumenvase am Hirn
getroffen worden, aber für mich sieht das Ergebnis von "Aenimatronic"
eher so aus: ein paar Black-Metaller, die genau das nicht mehr sein
wollen, nehmen ein trendiges Techno/Industrial-Album auf, bei dem mir
speiübel wird. Effekte und bumbum ifz ifz ifz ohne Ende und ein total
lächerliches Outfit machen sie perfekt: die kultigste Truppe seit SPINAL
TAP (ich hab' auf dem ganzen Album kein einziges "bumbum ifz ifz ifz gefunden! Sicher, daß Du nicht ausversehen ein WESTBAM-Album gehört hast?
- TMS).
Nehmt Platz auf dem Sofa Euerer Träume meine Lieben, der König lässt
seine Hofband aufspielen. Volk erhebet Euch, indem Ihr Euch setzet und
zum Kopfhörer greifet. Einlullender Lobgesang wiegt Euch in Sicherheit,
bevor der Sturm losbricht und Euch für immer fesseln wird. Lasst Euch
verzaubern meine Freunde, von großartigen Chören, gewaltigen Arrangements und schlichter Ergriffenheit. Lasst Euch hin- und herwanken zwischen unschuldigem Opernchören und der dunklen Seite der Macht, zwischen Hymnen für die Ewigkeit und zeitloser Eleganz. Während MOONSPELL,
TIAMAT, THERION, THE GATHERING oder THEATRE OF TRAGEDY nur noch Fragmente ihrer Genialität auffahren, schlagen TRISTANIA nun erst richtig
los. Es gibt keinen Zweifel, Volk der dunklen Welten: auf dem Gipfel
der Macht sitzen nun TRISTANIA und sie lachen herunter auf die Mittelmäßigkeit ihres Genres, sie lachen aber auch ihrem Volke zu, daß ihnen
zujubelt und sie feiert als die neue Dimension des Gothic-Metals. Der
König ist tot! Es lebe der König!
Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur! Alle Guten, alle
Bösen, folgen ihrer Rosenspur. Küsse gab sie uns und Reben, einen guten
Freund, geprüft im Tod, Wollust ward dem Wurm gegeben, und der Cherub
steht vor Gott. Froh, wie seine Sonnen fliegen durch des Himmels prächt'
gen Plan, laufet, Brüder, Eure Bahn, freudig wie ein Held zu Siegen.
...und hier ist er Brüder und Schwestern: der Soundtrack zu Hohlbein's
"Heldenmutter"-Epos. Vorhang auf für ein neues Kapitel Heavy Metal, für
eine weitere Erklimmung zu neuen Bombast-Dimensionen und ergreifenden
Geschichten aus dem Lande der Elfen, Zwerge und Riesen. Wem das zweite
RHAPSODY-Werk "Symphony Of Enchanted Lands" etwas zu klassisch und
episch war, der wird an Luca Turilli's erstem Solo-Album bestimmt seine
Freude finden. Und alle RHAPSODY-Fans werden es sowieso tun. Sie können
gar nicht anders. Mächtige Double-Bass Attacken vom Schlage "Black Dragon", "Legend Of Steel" oder "The Ancient Forest Of Elves" werden durch
Operetten-Anleihen ("Princess Aurora" - genial!!!), kurzen instruementalen Versatzstücken ("Throne Of Ice" und großartigen Chor-Bombast
("Warrior's Pride") unterbrochen, doch den Vogel schießt am Ende das
über elfminütige Titelstück ab, bei welchem es Euch heiß und kalt den
Rücken 'runterlaufen wird. Garantiert! Auch wenn der TREASURE SEEKER-
Vokalist Olaf Hayer ein wenig deutlich nach Timo Kotipelto von STRATOVARIUS klingt - es ist als Kompliment anzusehen. Auch die anderen Mitstreiter machen ihre Sache gut und lassen sich wieder mal (wenn auch
nicht ganz so ausufernd wie bei RHAPSODY) durch ganze Batallione an
Gastmusikern unterstützen, die für großartige Choräle und natürlich
klingende Instrumente sorgen, weil sie eben alle echt sind und nicht
von einem billigen Keyboard nachgeklimpert werden (wie bei VIRGIN
STEELE - Dragonlady). Ein Fantasieepos, an dem es einfach nichts mehr
besser zu machen gibt und der der Hauptband Luca's in Nichts nachsteht.
Ich bin begeistert. Im Player rotiert die CD und vor dem Player ich.
So geht das schon seit Wochen...
Das erste Album der Finnen TWILIGHT OPHERA, "Shadows Embrace The Dark",
ist ja vor zwei Jahren zu Unrecht ziemlich untergegangen, trotzdem erhielten sie eine weitere Chance, die sie genutzt haben. Das Grundgerüst
von "Midnight Horror" ist nach wie vor Melodic Black Metal, doch neben
klassischen Untertönen und Zitaten aus Horrorfilmen, kracht es an allen
Ecken und Enden traditionell-schwermetallisch, was die von manchem gezogenen Vergleiche mit CRADLE OF FILTH unbrauchbar machen.
Doch ganz egal, ob man wuchtig und heavy daherkommt ("Burning Velvet
Palanquin"), den Sound mit ruhigeren Tönen verfeinert ("Devastation Of
Empyrean (Before The Dawn)") oder leicht an CHILDREN OF BODOM angelehnte Black Power Metal-Kracher wie "Chaos And The Conquest" oder den absoluten Überflieger "Night Beholds The Supreme Clandestine" mit seinen
hochmelodiösen Gitarren, donnernden Double-Bass und akzentuierenden
Keyboards abliefert, der Zweitling TWILIGHT OPHERAs kann gar nicht so
unbemerkt vorbeiziehen, wie das Debüt. Alle anspruchsvollen Metaller,
die mit einer tiefergelegten Stimme zurechtkommen, sollten, ach was
sag' ich, müssen dieses Album unbedingt anchecken!
Nach "A Tribute To Underground Empire" ein weiterer Meilenstein in Sachen Tribute-Stoff. 52 Minuten Trash-Kracher vom Feinsten werden hier
geboten, daß es eine Freude ist. Lauter hochkarätige Bands fahren ein
Salvenwerk aus Grunzgekreisch, Wumms-Drums und Eitersaiten auf. Nach
dem unheilschwangerem Intro "We'll Walk Allover You, 'cause We're The
Wrecking Cow" bollern SEPULTURA los mit "No More Crematory". MOBID ANGEL rülpsen eine Killerversion von "Blessed Are The Dick" ein, während
QUEEN feat. Freddie Mercury and Rob Halford eine trashige Version von
"A Gay At The Races" einknüppeln. Eine ziemlich verräucherte Interpretation von "Hallowed Joint" katapultiert SLAYER in Stoner-Rock Gefilde,
während METALLICA mit "(Anna Theresia)-Pudding Gries" endlich wieder
einmal den Knüppel aus dem Sack lassen. Ziemlich sexistisch brodeln anschließend CRADLE OF FILTH "Venus In Beer" auf, welches doch eher dem
Black Mörtel als dem Trash Beton zuzuordnen ist. SODOM laufen beim
"Brombeerhagel/Ausgeschissen/Der fette Urmel"-Medley zu nie gekannter
Höchstleistung auf, während ANNIHILATOR die türkische Nationalhymne
"Ali Sün Höll" metallisch intonieren. EXODUS zertrümmern bei "Bondage
'till Blood" ihren Vibrator, VENOM nehmen Stellung zur wiedererstarkten Black-Metal Welle: "Dreck Metal" kommt noch gewaltiger als das
Original. SLAYER erscheinen zum zweiten mal auf dem Sampler und singen
im Duett mit Heino "Evil Has No Mon Cheri's". OVERKILL beenden dieses
vielleicht etwas kurz geratene Tribute dann mit "Under The Inkontinenz".
Ein Mus für jede Fruchtzwerge-Sammlung!
Holla!
1-3 = Rohstoffverschwendung * 4-6 teilweise hörbar * 7-8 (ganz) gut geworden
9 = genial, überragend 10 = Klassiker (sehr seltene Bewertung)
Kürzel/Redakteur ......... Bevorzugte Musikrichtungen
----------------------------------------------------------------------
AL = Alien ............... Thrash/Black/True/Speed-Metal
BA = Battle Angel ........ True/Power/Speed/Teutonen-Metal
BP = Bad Peon ............ Thrash/Black/Death-Metal
DL = Dragonlady .......... alles, was schön macht... :-)
PL = Powerlord ........... Power/Prog/Doom/Thrash/Speed-Metal/AOR
TS = The Shadow .... ..... True/Power/Speed/Melodic/Gothic/Black-Metal
TMS = The Mighty SCI! ..... True/Power/Speed/Melodic/Gothic/Black-Metal
Rock/Hardrock/Klassik/Folk/Prog/...
-> Best-Of, Live-Alben und Singles werden nicht gewertet!
07. REDAKTIONSCHARTS
01. AGENT STEEL - Omega Conspiracy
01. Am Tag, als Ignatz Bubis starb (Track)
01. TRISTANIA - Beyond The Veil
01. WITCHERY - Dead, Hot And Ready
01. LIMBONIC ART - Ad Noctum Dynasty Of Death
01. DREAM THEATER - Metropolis Part II: Scenes...
01. TRISTANIA - Beyond The Veil
Irgendwie vergessen wir ja immer, Euere Leserbriefe abzudrucken. das mag
daran liegen, daß wir sie in dem Wust aus 100.000 Mails pro Tag irgendwohin stecken und sie dann nicht mehr finden. Was unserem Lebensmotto nach
der Chaostheorie voll und ganz entspricht. Doch diesmal sind einige Mails
bei uns angekommen, die wir Euch nicht vorenthalten wollten, weil sie
einfach nur kultig sind... doch lest selbst:
THEMA: MORBID JESTER-REVIEW IN AUSGABE 16
> Solltet Ihr irgendwo eine positive Kritik zu diesem Mist lesen, so hat
> S.L. Coe (Cow wäre passender) sie selbst verfasst (Grüße an Hellion
> Records). Ich geh jetzt zum Media Markt und tausch den Schrott erstmal
> um. 3,0 (THE MIGHTY "Feinde ohne Ende" SCI!)
Mann du hast keine Feinde ,du bist ein kleiner pisser. Du kannst ja
schreiben was du willst du pisser , solange du MICH nicht beleidigst.
Aber es ist leicht rumzuklecksen wenn man sich hinter einem Pseudonym
im Internet verbirgt. Nur , Pech , ich weiß wer du bist , bete , daß
wir uns nicht mal irgendwo begegnen, dann "reden" wir nämlich mal
drüber , von wegen Cow. Alles klar , du Wicht?
Freu dich auf die Begegnung mit 98 kg true metal power.
Ooooh, sorry hab ich pisser gesagt? stört dich das? ich bin aber auch
ein enfant terrible ,mail mir wann und wo und sag mir persönlich die
meinung
S.L.Coe
-> Dr. Sommer antwortet:
S.L. Coe, alias Shelko, alias Z. Topalovic hat eine erfolgreiche Karriere
hinter sich:
Zuerst demontierte er ANGEL DUST, welche sich davon jahrelang nicht mehr
erholen sollten und erst in den späten 90ern wieder zurückkamen. Dann
ging er zu SCANNER, verunstaltete ihr zweites Release "Terminal Earth"
bis zur Unkenntlichkeit, indem er sich so richtig geil ins Songwriting
hineinmischte. Nebenbei legte er sich mit dem damaligen SCANNER-Label
Noise derart rabiat an, daß er gezwungen wurde, die Band zu verlassen.
Auch SCANNER erholten sich lange nicht von diesem Schlag, brauchten fünf
Jahre, um einen neuen Sänger zu finden. Ja, bei REACTOR war er auch noch.
Was aus dieser Band geworden ist, wissen wir alle: NICHTS. Nebenbei betrieb der nette Mensch noch ein Todesmetall-Label Namens 1MF, von den
Mortal Sin-Kollegen "1 More Flop" bezeichnet, was wegen des Überhangs an
Gülle, die über dieses Label veröffentlicht wurde, als zutreffend bezeichnet werden kann. Immer noch nicht stinkreich, betreibt Mr. Coe inzwischen
die tolle Plattenfirma "Dust Music" und hat nebenbei absolute Brüller-
Bands im Katalog seines Mailoder-Versands "2LOUD4U". Vorschlag: "2COW4U"
hört sich richtig gut an, Mr. Shelko, denn Kühe scheißen auch überall hin.
Sogar auf Toilettenpapier, daß sie danach einschweißen und als Leserbrief
an die netten Leute vom Mortal Sin schicken. Übrigens: wer noch mehr
S.L. Coe-Leserbriefe lesen will, hier das im wahrsten Sinne des wortes
"beschissene" Exkrement, welches er damals (1992) an das MS schickte:
Hallo Mortal Sin!
Das Papier war mir zu schade. Die 140 Pfennig opfere ich gern. Ihr seid
absolut asoziale Schreiberlinge mit Scheißhausjargon, deshalb antworte
ich in demselbsten. Euer Heftchen gibt mir ebensowenig wie euch unsere
Bands. Überflüssiges Papier, womit ihr die Umwelt verschmutzt
Na - wenn das nicht KULT ist! Fast so kultig, wie der Brief an uns...
Übrigens S.L., hast Du schon die MORBID JESTER-Kritik im Mortal Sin Online gelesen? Ist fast genauso gut wie unsere ;-) (kleiner Scherz, Frank).
-> Kommentare zu S.L. Coe's Mail:
Viele Metallische Gruesse,
Powerlord, 1,75m True-Metal-Power
Um weitere Kommentare wird gebeten :-)
THEMA: ICH WILL PIRATE QUEEN ZURÜCK!
Hail!
Ich verstehe schon, daß das Underground Empire Wert auf den Zusatz "Metal
Megazine" legt, aber die Zeit, als Pirate Queen für Euch noch über den
berühmten Tellerrand geblickt hat und uns Geschichten über Prog-Rock und
-Metal Formationen erzählte, über Klassik, Folk und Pink Floyd - das war
schon Klasse und hat Euch bestimmt nicht nur von meiner Seite aus viele
Symphatiepunkte eingebracht. Ich fand das UE-Duo Pirate Queen/The Mighty
SCI! mindestens genauso kreativ und schillernd wie das Songwriting-Duo
Weikath/Hansen damals oder das Gitarrenduo Tipton/Downing. Auch die Qualität der Reviews lies nach (besonders Ausgabe 16 fiel mir da auf - wo
sind denn die genial-komischen Review-Gedichte vom Schlage SHADOW GALLERY,
STEEL PROPHET oder DOOMSWORD abgeblieben? Trotzdem muß ich eingestehen:
Ihr seid immer noch "irgendwie" <- "Kultwort" toll!
Gruß
Florian Henschke
-> Dr. Sommer antwortet:
Lieber Florian,
die Zeiten ändern sich - unweigerlich. Wir haben's beide erlebt - Du und
ich. Doch Pirate Queen ist nicht für immer weg und wird sichlich ab-undzu Gastbeiträge für uns abliefern. Wir haben in den letzten Wochen unser
Line-Up kräftig umgestellt. Powerlord ist neu dabei, The Shadow und mit
Dragonlady haben wir glücklicherweise doch wieder ein Mädel mit in unseren Reihen, doch um ein eingespieltes Team zu werden, braucht soviel
Neues natürlich Zeit. Und mit dieser Ausgabe geben auch unsere "Neuen"
ihr Bestes: Powerlord beglückt uns mit einem gelungenen Virgin Steele-
Interview, The Shadow ist hyperaktiv und auch Dragonlady mischt schon
ganz kräftig und mit unterschwelligem schwarzem Humor mit. Doch eines
bleibt: jeder hat (zum Glück!) seinen eigenen Stil und Geschmack und somit glaube ich nicht, daß wir schlechter geworden sind als vorher. Höchstens älter. Aber das wird man ja jeden Tag ein Stückchen mehr... auf
alle Fälle haben wir diesmal wieder Reviews dabei, die nur für Dich
geschrieben wurden ;-)
Hallo liebe Kinder,
mein Name ist Battle Angel, ich bin 34 und habe ein Problem mit der True-
Metal Retrowelle und kleinen Kindern, die zu HAMMERFALL-Konzerten gehen.
Ich habe ein Problem mit THE KOVENANT und mag ACCEPT, JUDAS PRIEST und
MAIDEN aus unerfindlichen Gründen lieber als ANATHEMA, SAMAEL und POWERGOD (ROTFL! - TMS). Geht's Euch etwas ähnlich? Dann seit Ihr vermutlich
out-dated (ja, Fremdwörter sind jetzt auch total "in"). Relikte aus einer
längst vergangenen Zeit. Dinosaurier - genau wie ich! Ich knie vor AGENT
STEEL, SAXON, JAGUAR, und GIRLSCHOOL und stehe bei IMMORTAL, PEGAZUS und
WYVERN (LOL!!! - TMS) fragend im Saal. Eigentlich ist der 90er-Metal doch
total Scheiße, oder? Was machen denn schon HAMMERFALL, NOCTURNAL RITES
und ICED EARTH, was nicht schon HELLOWEEN und VICIOUS RUMORS vor über
15 Jahren gemacht haben? Es ist ganz einfach: sie leben den Heavy Metal
weiter und tragen ihn einer neuen Generation von Headbangern zu, die genau diese Bands (VICIOUS RUMORS, ACCEPT...) für Dinosaurier-Musik halten.
Genauso wie wir es Anfang der 80er mit DEEP PURPLE und den anderen 70er
Superheromonsterhardrock-Kapellen getan haben, die in 100.000er Arenen
aufgetreten sind und den Kontakt zu den Fans verloren hatten.
HAMMERFALL und EDGUY sind aber erst um die 20 Lenze jung und ihre Fans
im gleichen Alter. Somit können sich die Fans mit ihren neuen Idolen voll
und ganz identifizieren, mit Leuten wie Ritchie Blackmore, Jon Lord u.a.,
welche eigentlich schon ihre Väter sein könnten, eben nicht. Hardrock ist
Rebellion und Alter hat darin keinen Platz. Doch das ist nur der erste
Blick. Auf den zweiten Blick huldigen die Neo-True-Metaller IHRE Helden
aus den 80ern, covern Songs von ihnen und machen diese Bands für die neue
Metal-Generation interessant. Genauso, wie es METALLICA damals mit DIAMOND HEAD usw. getan haben. Heavy Metal hat die ersten 25 Jahren hinter
sich, die nächsten werden folgen, auch wenn es Anfang der 90er etwas anders ausgesehen hat. Mit einem Unterschied: Grunge wird NIE WIEDER kommen.
Er war nicht lange genug da, als daß man sich jemals wieder an ihn erinnern wird. Genauso wie Lambada (der Tanz).
Ich hatte schon zu "Nevermind"-Zeiten gesagt: "...der Grunge-Hype der depressiven Jugend dieser Zeit wird in dem Moment zuende gehen, wenn der
erste Mitbegründer dieser Anti-Spaß-Hab-Bewegung sich selbst die Rübe
weggeblasen hat. Oder die von anderen."
Sind wir vielleicht zu alt und überholt und müssen einer neuen Generation
von Metallern Platz machen? Metallern wie Alien, Bad Peon, Dragonlady
oder Powerlord? Oder haben wir nur vergessen, daß Metal einfach nur Metal
ist, egal ob er nun aus den 80er oder 90ern stammt? Egal ob da Death-,
True-, Black oder Volksmusik-Metal in den Anzeigen der Plattenfirmen
steht? Dieses Motto lebt z.B. mein alter Kumpel The Mighty SCI! wie kein
anderer aus und wie man an den Leserbriefen sieht, fährt er damit gar
nicht mal so falsch. Seit doch ehrlich: mit dem Heavy Metal ist es doch
genauso wie mit den Frauen: manche sind blond, manche schwarz- und manche
rothaarig. Der Schlitz ist immer an der gleichen Stelle und Kochen tun
sie auch alle vor dem Herd und nicht dahinter (Frauenfeindlicher Macho-
Idiot!!! - Dragonlady) (und ein wahrer Metaller wird immer ein biertrinkender, headbangender Macho sein! - Alien) (Und ein wahres Alien wird
immer ein Außerirdischer sein Du Billig-Replik! - Dragonlady).
Kommen wir also zu folgendem Schluß: der Heavy Metal ist nicht mehr das,
was er in den 80ern war und die Frauen sind auch nicht mehr das, was sie
früher einmal waren. Aber man kann auch junge Frauen vögeln und deshalb
kann man auch HAMMERFALL gut finden. Wie heißt es doch so schön: guter
Wein muß reifen... in 15 Jahren sind sie die Helden der 90er und werden
von der nächsten Generation gecovert. Oder auch nicht, aber das ist eine
andere Geschichte.
Euer
Battle Angel
"The Marriage Of Heaven & Hell Part One", "... Part Two" und "Invictus"
hießen die letzten drei Weltklassealben der New Yorker Metalinstitution
Virgin Steele, die die Band mit steigender Geschwindigkeit an die
qualitative (leider nicht verkaufstechnische, aber das kennt man ja...)
Spitze der Metalszene katapultierten. Nun hat sich David DeFeis seinen
langjährigen Traum erfüllt und mit "The House Of Atreus Act 1" eine
waschechte Metaloper geschrieben, die dieses Jahr auch schon mit einigem
Erfolg aufgeführt wurde. Ich übertreibe nicht, wenn ich nun schreibe,
dass es mein langjähriger Traum war, einmal ein Interview mit einem der
großartigsten Lyriker und Songwritern unter der Sonne zu führen. Und so
dachte The Mighty SCI, unser großartiger Scheffe, an mich, den allseits
beliebten, begehrten, gutaussehenden, intelligenten und hochbegabten
Interviewer Powerlord, als es wirklich soweit war, David DeFeis zum
neuen Album zu befragen.
Das einzige Problem, was sich mir im Vorfeld stellte, war: wie sollte
ich nur ein ganzes Interview kniend bewerkstelligen? Liebe Leser, lieber
S.L. Coe(w), lest also die folgenden Zeilen aufmerksam, denn zumindest
dieses Jahr werden 1,75m knallharte kniende True-Metal-Power nicht mehr
auf Metalgott David DeFeis treffen:
Puh, ist in der Tat nicht ganz einfach... Also gut: Virgin Steele, "I":
eine rauhe Platte mit purer Live-Energie, der verrückte Kerl, mit dem Du
hier sprichst, hat zum ersten Mal das Stahl geschmiedet. "Guardians Of
The Flame": derselbe wilde, verrückte Mann hat versucht, die ganze Sache
ein bisschen bombastischer und grandioser zu machen. Wir hatten fantastische Ideen, doch leider nicht das Budget, all diese Ideen umzusetzen.
Lustigerweise hatte ich bei der nachfolgenden EP mehr Spaß als bei der
zweiten VS-Scheibe, da wir den richtigen Engineer fanden, der genau wusste, wie VS zu klingen hatten. Was kann ich zur "Noble Savage" noch großartig sagen...
Danke für das Lob! Also auf diesem Album gab's das erste Mal Edward an
der Gitarre zu hören, der bis heute eine ungemein wichtige Aufgabe hat:
er setzt die Sachen, die ich auf dem Piano schreibe, perfekt auf der
Gitarre um! Für mich ist "Noble Savage" überhaupt das erste "richtige"
VS-Album. Es hat auch das erste Mal ein paar Wochen gedauert, die Platte
aufzunehmen! Alles in allem war's eine hervorragende Zeit in meinem
Leben!
Ja, als es releast wurde, war es relativ erfolgreich, bis wir einen
Manager bekamen, der uns ziemlich über den Tisch gezogen hat. Auf jeden
Fall hatten wir dank "Noble Savage" zweimal die Chance, bei Euch zu
touren. Einmal mit Manowar und einmal mit Black Sabbath, beide Male 1987.
Dann kam ich zurück in die Staaten und arbeitete an "Age Of Consent". Der
Entstehungsprozess dieser Scheibe war echt hart, da ich mit dem Engineer
überhaupt nicht zurechtkam. Ein Teil der Band und auch der Engineer versuchte, VS in die Bon Jovi-Ecke zu drängen, was auch ganz gut gelang,
haha! Ich meine, normalerweise mag ich diese Art Musik, aber es passt
nicht zu VS! Ich stand und stehe mehr auf die epischen Sachen wie "The
Burning Of Rome" und "Lion In Winter". Dann kam "Life Among The Ruins",
das ebenfalls sehr lustig war (ja, selten so gelacht... - d. Verf.). Es
hat Spaß gemacht, diese Tracks einzustudieren, live zu testen und
schließlich aufzunehmen. Ich mag das Album wirklich und ich mag meinen
Gesang darauf, trotz der anderen, bluesigen Ausrichtung. Vor der "Marriage Of Heaven & Hell"-Saga studierte ich wieder fleißig Musiktheorie,
infolgedessen die epische Seite meiner Natur wieder verstärkt hervortrat.
Die beiden Alben enthalten ungemein starkes Songmaterial, stark von der
Klassik beeinflusst und dennoch Metal! "Invictus" war dann etwas härter
als die beiden Vorgänger, was aber nicht nur daran lag, dass die Songs
härter waren. Dieses Album kommt unserem Livesound näher als die beiden
"Marriage..."-Alben. Dann kommt unser aktuelles Album...
Ich mag sie alle! (Sehr überraschend! - d. Verf.) Mein Lieblingsalbum ist
...oh, ich kann's echt nicht sagen. Letzte Woche hörte ich wieder "Invictus" und ich liebte es! Auch unser neues Album ist so stark... Ich kann
diese Frage einfach nicht beantworten, tut mir leid!
Wir planen eines nach dem Release von "Act II". Ich kann es kaum erwarten, die Songs dafür zusammenzustellen!
Nun ja, lass dich überraschen...!
Naja, es wird etwas härter als "Act I" werden. Der Härtegrad wird sich in
etwa so verändern wie von "Marriage... One" zu "Marriage... Two".
Barbaric and Romantic! Naja, wir sind eine Heavy Metal-Band mit sehr
bombastischen und symphonischen Arrangements, das ist alles! (Bombastisch
und symphonisch? Redet David hier über RHAPSODY oder über VIRGIN STELE?)
Es war einfach magisch! Ich meine, es war das erste Mal für mich, daß ich
meine Songs von anderen habe singen hören! Bisher habe ich ja nur meine
Tracks mit meiner Stimme gehört, doch Memmingen war echt eine tolle Erfahrung für mich! Das hat mir gezeigt, das meine Musik weiterleben kann,
auch wenn ich nicht mehr auf dieser Erde sein sollte...
NACH DEM LYRISCHEN KONZEPT VOM NEUEN ALBUM MÖCHTE ICH JETZT NICHT
FRAGEN, DA MAN DAS EH ÜBERALL (U.A. NATÜRLICH IM BOOKLET) NACHLESEN
KANN. KAUM EINER FRAGT ABER MAL NACH DER PRODUKTION, DIE IRGENDWIE
WIEDER NICHT GANZ SO KLINGT, WIE SIE KLINGEN KÖNNTE. GANZ VORSICHTIG
AUSGEDRÜCKT... HAST DU SCHON MAL DARAN GEDACHT, EINEN AUSSENSTEHENDEN
PRODUZENTEN AN DEIN METERIAL ZU LASSEN? KOLLEGEN MEINERSETIS MEINEN,
DAS WÜRDE DER BAND NUR GUT TUN.
Also, das habe ich schon ein paar mal gehört, aber Leute, die das sagen,
haben nicht so den richtigen Durchblick, was ein Produzent tut und was
ein Engineer tut. Ein Produzent kommt ins Studio, hat andere Vorschläge
zur Melodieführung, zu den Texten, zu all diesen Dingen, die mit der
Musik und nicht unbedingt mit dem Sound zu tun haben. Für den Sound einer
Scheibe ist primär der Engineer zuständig. Ich brauche niemanden, der mir
sagt, wo und wieviele Overdubs ich einzusetzen habe, das kann ich alles
ganz alleine. Was ich aber brauche ist tatsächlich ein besseres Studio
und einen Engineer, der meine Musik versteht und den Sound so hinbekommt,
wie ich ihn haben will. Zu diesem Zeitpunkt habe ich das Maximum aus
allem herausgeholt, nun liegt es an mir, das Studio zu wechseln und so
ein weiteres Kapitel der VS-Historie zu schreiben (wie wäre es mit Haus
Wahnfried? - TMS).
Ich habe zwar darüber nachgedacht, doch die Idee wieder verworfen. Ich
sehe das als eine Art Wettbewerb, all das alleine einzuspielen, wofür man
sonst ein ganzes Orchester benötigt. Ich möchte alles im VS-Camp lassen!
Na, da bin ich aber andere Meinung! (...sollte sich mal ein Hörgerät kaufen, der gute - Dragonlady)
Ahm, nicht wirklich. Ich meine, es ist eine gute Sache, daß die Leute
diese Musik hören, doch ich kenne mich mit den neuen Bands nicht so gut
aus. Ich habe vor kurzem einen neuen Track von Grave Digger gehört, der
mir sehr gut gefallen hat, Gamma Ray haben immer hervorragenden Alben
abgeliefert, aber viel mehr kenne ich da nicht. VS haben immer ihr Ding
durchgezogen, egal was gerade angesagt war. Und das wird sich auch nicht
ändern!
Wer uns mit Manowar vergleicht, sieht das ganze sehr oberflächlich. Wir
sind mit dem selben Bands aufgewachsen, Led Zeppelin, Black Sabbath usw.,
doch musikalisch haben wir so gut wie nichts miteinander gemeinsam.
Wir werden zunächst wohl nur auf ein paar Festivals spielen. Bevor "Act
II" noch nicht veröffentlicht wurde, wird es keine richtige Tour von uns
geben.
Die werden kommen, hab' Geduld! Wir werden mit "Guardians ..." anfangen
und es entweder kurz vor oder kurz nach dem Release von "Act II" herausbringen. Natürlich wieder mit Bonustracks...
Nette Anfangsfrage, besten Dank auch. Wir haben bei diesem Album ein
ziemlich gutes Gefühl, wir sind wirklich zufrieden damit, zumindest
jetzt, einige Monate nachdem wir im Studio waren. Ich habe gerade erst
angefangen, das Album wirklich anzuhören, weil wir krank und verbraucht
waren als wir etwa zehn Wochen im Studio gesteckt haben. Es ist sehr angenehm, sich das fertige Album jetzt objektiver anzuhören. Aber besten
Dank auch, schöne Frage.
Ja, zumindest im Vergleich zu "Bitter Sweets" hat sich Napalm Record
hier gewaltig gesteigert. Ich glaube, sie haben eine Menge Geld für die
Promotion ausgegeben, zumindest im Vergleich zu den anderen Bands bei
Napalm Records, von daher sind wir schon sehr zufrieden.
Bevor ich zur Band gekommen bin war sie eher eine Art Garagen-Rock/Metal-Band. Uns gibts es als Band in dieser Form jetzt für etwa fünf
Jahre. Am Anfang war die Band für mich nur ein Hobby. Später habe ich
dann zusammen mit dem Sänger und Gitarristen beschlossen, ernsthafte
Alben in Angriff zu nehmen, aber die anderen Leute waren daran nicht interressiert, also haben wir beschlossen die Band zu verlassen. Wir
wollten versuchen einen eigenen Stil zu erschaffen. Wir haben einen
neuen Bassisten und einen neuen Gitarristen gefunden und sogar den
Drummer von der alten Band konnten wir uns schnappen, so dass diese Band
ziemlich dumm dastand, weil sie jeder verlassen hatte... Wir wollten
eine Demo-CD machen, dazu brauchten wir aber noch eine Sängerin für ein
paar Gesangspassagen, und ein Freund von einem Freund von uns kannte ein
Mädchen, das sowas singen kann. Wir sind ziemlich froh, sie getroffen zu
haben, im Studio hat die Zusammenarbeit so gut geklappt dass wir beschlossen haben, sie als reguläres Mitglied in die Band aufzunehmen.
Seitdem hat sich die Band personell nicht verändert. Wir sind uns alle
sehr nahe und wir sind eine ziemliche konstante Band im Vergleich zu
anderen Bands, die ihren Gitarristen jeden zweiten Tag feuern.
Wir machen Musik immer indem wir kleine Teile erschaffen, z.B. nur eine
einzelne Melodie, ein Thema, und von diesen Teilen sammeln wir eine
ganze Menge. Wenn wir davon dann ewig viele haben, fangen wir an sie
auszusortieren hinsichtlich Stil, Tempo und solchen Dingen. Einige Monate bevor wir ins Studio gehen arrangieren wir diese Teil dann zu
Songs zusammen, während diese Teil selbst vielleicht schon ein Jahr
existieren. Für gewöhnlich machen wir vier oder fünf songs mehr als wir
eigentlich für das Album brauchen, dann wählen wir die besten aus und
gehen ins Studio. Wir haben auch schon versucht ganze Songs innerhalb
von nur einer Nacht zu machen, aber das wird schnell langweilig, denn
in einer Nacht hat man immer die selben Inspirationen usw. Eines unsrer
größten Ziele ist es, ein wenig Abwechslung zu schaffen. Es hat sich
herrausgestellt, das es bei uns ziemlich gut läuft, Musik auf diese Art
und Weise zu machen. Wir denken nicht an Songs wenn wir Musik machen,
wir machen erst später Songs aus der Musik.
Ich denke ich muss MY DYING BRIDE erwähnen, die uns zumindest einige
frühe Inspirationen waren. Ansonten ist das eine ziemlich lange Liste
von Bands, ich denke wir werden von allen Bands die wir hören inspiriert, egal ob sie uns gefallen oder nicht, es ist ein eher unbewusster
Vorgang der es einen entscheiden lässt ob man etwas cool findet oder
nicht. Deswegen ist es nicht ganz einfach exakte Bands zu nennen. Wir
haben uns sehr angestrengt, damit wir nicht so wie andere Bands klingen.
Wir hatten da ja ein paar Geschichten mit THEATRE OF TRAGEDY, und es war
nicht unbedingt unfair, uns mit ihnen zu vergleichen, wir geben zu dass
wir von ihnen beeinflusst worden sind, aber wir haben sie nie kopiert.
Wenn man glaubt, dass THEATRE OF TRAGEDY ein Urheberrecht auf weiblichen
Gesang und dunklen männlichen Gesang hat, dann haben wir sie kopiert.
Ich kann es verstehen wenn manche Leute glauben wir hätten den gleichen
Stil wie sie, vor allem auf "Bitter Sweets". Jeder könnte herkommen und
sagen dass wir von ihm irgendwas geklaut haben. Na gut, ich babble hier
weg, ich kann keine genauen Bands nennen.
Gute Frage... Einige Leute haben uns gefragt wie wir uns von "Bitter
Sweets" nach "Beyound The Veil" entwickelt haben, aber wir haben nie
versucht uns in irgendeine Richtung zu entwickeln. Ich sehe keinen Sinn
darin mehr in Richtung Black Metal oder Rock oder was auch immer zu
gehen. Wir machen was wir empfinden, und wir werden nie versuchen
irgendwie kommerziellen Soft-Pop zu machen um vielleicht mehr Alben zu
verkaufen, denn dann wäre der ganze Sinn weg. Wir machen Musik die wir
mögen und die nicht von dem beeinflusst wird, was die einzelnen Fans
jetzt genau wollen. Wir sind jetzt in einem Genre das wir gerne mögen,
besonders mit dem neuen Album, das werden wir wohl weitermachen. Sicherlich gibt es immer irgendeine Entwicklung in irgendeine Richtung geben,
aber das kommt ganz von alleine. Ich denke nicht wir sollten irgendwelche grossen Veränderungen vornehmen so wie MOONSPELL oder die anderen
Bands die Du genannt hast. Bei TIAMAT mag ich alle Alben, ich denke sie
haben sich gut entwickelt, aber ich denke nicht dass wir so grosse Veränderungen machen werden wie sie.
Alle davon, entweder früher oder heute. Aber ist manchmal ziemlich erschreckend zu sehen in welche Richtung sie gehen, "Irreligious" von
MOONSPELL hat mir nicht unbedingt gefallen.
Jetzt hast Du mich ertappt... Es gibt nur sehr wenig 80er-Metal den ich
mag. Cleane geschrieene Vocals oder HELLOWEEN/MANOWAR oder ähnlichen
Scheiss hab ich noch nie gemocht. Ich habe eine Lieblingsband aus den
80er, und das ist OSSY OSBORNE. Und BLACK SABBATH. Den typischen 80er
Heavy Metal habe ich nie gemocht. Ich kenne viele Leute die das tun,
aber ich selbst nicht. Ich finde die Tatsache nicht gut, dass alle Leute
zu den 80er zurückkommen.
Mag in Ordnung sein für die Leute, die es mögen, aber mich persönlich
berührt es nicht.
Es wäre schon recht gewagt, uns als Independant-Band zu bezeichnen. Wir
versuchen eher die Gothic Leute und die Leute aus dem Underground zu
erreichen, aber wir versuchen auch Black Metal-Fans anzusprechen, denn
wenn man sich die Lyrics ansieht findet man viele Elemente die an Black
Metal erinnern. Es ist ziemlich schwierig eine exakte Zielgruppe anzugeben und wir versuchen eine Zielgruppe anzusprechen die grösser ist als
die des traditionellen Gothic Metal.
Autsch... Muss ich die Frage anworten? (Nein - BP) Ich weiss nicht ob
es irgendeine Bedeutung hat. Es wurde uns so wie gewöhnlich von einem
Künstler gegeben der versucht hat ein Konzept zu erstellen und der mit
den Ideen zu uns kommt. Wir sagen dann "Ist ok!" oder "Schmeiss das
weg!", drum weiss ich nicht wirklich was es zu bedeuten hat.
Die Plattenfirma hat da nichts damit zu tun. Die Künstler heuern wir an,
natürlich auf Kosten der Plattenfirma, aber wir entscheiden über alles,
wie auch über die Musik und das restliche Artwork. Wir haben einen
Plattenvertrag, der besagt, dass die Plattenfirma sich nirgends einmischen darf, wir können also machen was wir wollen. Wir haben uns nicht
total verkauft.
Ich bin Stahl-Arbeiter, vollzeitbeschäftigt. Jeder in unserer Band geht
entweder zur Schule oder arbeitet, es ist unmöglich von den Plattenverkäufen zu leben... bisher. Natürlich hoffen wir, aber das was wir machen
ist wahrscheinlich ein zu kleines Genre. Momentan ist es ein Hobby. Man
muss eine gewaltige Menge von Alben verkaufen um davon leben zu können.
Wir haben schon mit einer ganzen Menge von Bands gesprochen, aber so
richtigen Kontakt haben wir eigentlich nur zu GEHENNA und TWIN OF
SINITY, mit denen wir uns öfter mal im Pub treffen und mit denen wir
uns ganz normal unterhalten.
Wir gehen auf eine Tour mit TIAMAT und ANATHMA. Sie beginnt am 23.November. Es ist eine recht kleine Tour, nur 12 Gigs, 4 davon in Deutschland.
We freuen uns sehr darauf mit so einer grossen Band auf Tour zu gehen.
TIAMAT waren für uns seitdem wir angefangen haben Musik zu hören eine
Art von Helden. Vor der Tour machen wir noch einen Live-Auftritt hier in
Norwegen, aber so etwas haben wir auch gerade erst gemacht, und in Norwegen gibt es eigentlich keinen so grossen Markt als dass man jede Menge
Live-Auftritte machen könnte.
Ich persönlich würde gerne mal mit TYPE O NEGATIVE auf Tour gehen, sie
sind für mich eine wichtige Band. Mit TIAMAT wird auch ein Traum wahr.
Es war sehr spaßig dort zu spielen. Wir waren ziemlich überrascht von
der Menge von Fans vor unserer Bühne, wir dachten dass vielleicht alle
vor unserer Bühne standen und auf die Nachbarbühne geschaut haben, aber
wir hatten ziemlich gute Publikumsreaktionen und ich war sehr positiv
überrascht, denn wir haben noch vor so einer grossen Menschenmenge gespielt. Es hat wirklich Spaß gemacht.
(BAD PEON)
AMON AMARTH, die Meister des wikingisierten Death Metal haben ihr zweites
Album "The Avenger" veröffentlicht und The Shadow stürzte sich ins
Schlachtgetümmel, um einen schwer verkaterten Johan Hägg mit seinen
Fragen zu bombardieren (vielleicht war das deutsche Bier ein Grund dafür,
daß einige Antworten etwas, hm, seltsam waren, hehe)...
Jou, die Geschichte ist zwar nicht wirklich kurz, aber los geht's: AMON
AMARTH gibt es seit 1992, seit dem Ende von SCUM. Wir nahmen zwei Demos
auf, von denen das erste, "Thor Arise" nie veröffentlicht wurde, weil der
Sound so beschissen war und "The Arrival Of The Fimbul Winter", das uns
den Vertrag mit Pulverised in Singapur einbrachte. Es war geplant, ein
komplettes Album zu machen, aber sechs Monate bevor wir das Studio
enterten, wurde unser komplettes Equipment außer den Drums aus unserem
Proberaum geklaut, Wert ca. 20.000 DM. Das tat wirklich weh, weil nichts
versichert war...
Zur selben Zeit haben wir auch den Proberaum verloren, also hatten wir
nur sechs Monate Zeit, um neue Instrumente zu bekommen, einen neuen
Proberaum zu finden sowie Songs zu schreiben. Das Ende vom Lied war, daß
wir doch stolze drei neue Tracks hatten. Deshalb haben wir zwei Lieder
von "Arrival" neu aufgenommen und, voila, da war "Sorrow Throughout The
Nine Worlds".
Das hat dann dazu geführt, daß wir bei Metal Blade gelandet sind und
zuerst "Once Sent From The Golden Hall" und jetzt halt "The Avenger"
veröffentlichen konnten.
Gewollt, weil Feuer für uns das stärkste Element ist, oder, na ja, Feuer
und Wasser sind beide die Stärksten...
Egal, Feuer wird oft dazu verwendet, um Gefühle zu beschreiben und
Emotionen sind sehr wichtig für uns und damit ist Feuer auch wichtig.
Wir arbeiten sehr hart daran, unseren eigenen Sound und Stil zu finden.
Der Hauptgrund ist wohl, daß wir schon immer den selben Stil spielen,
nicht wie viele andere Bands, die dies und das ausprobieren, sondern wir
haben unseren eigenen Weg, Musik zu machen, auch im Riffing. Die alte
Schule ist aber wieder im kommen, Bands wie ENTOMBED, DISMEMBER und GRAVE
werden wieder populärer...
Oh, ja, stimmt, hehe...
Nun ja, Bands wie IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY laufen Gefahr, an sich
selbst zu ersticken, weil jeder in jeder Band zu spielen scheint, also
alles ziemlich auf Inzest hinausläuft. AT THE GATES, eine meiner Lieblingsbands, hat also gerade noch den Absprung geschafft, um sich nicht
auch in dem Ganzen zu verfangen und DARK TRANQUILLITY haben gut daran
getan, auf ihrem neuen Album andere Elemente zu verarbeiten, um sich von
den Legionen an Kopisten abzugrenzen.
Andererseits gibt es aber auch eine Reihe junger Bands, die wirklich
cooles Zeug machen, wie THE CROWN oder DISFEAR, die die schwedische Szene
voranbringen und vielleicht sagen manche auch, daß wir zu diesen Bands
gehören, zumindestens hoffe ich das, hehe...
Wir versuchen, die Brutalität des Old School-Death Metal mit vielen
Melodien zu verbinden, weil es zwei Gegensätze sind, die sich anziehen,
aber während IN FLAMES, zum Beispiel, mehr die fröhlichen Power Metal-
Melodien verwenden, versuchen wir mehr die melancholischen, traurigen
Melodien zu verwenden, nein, wir versuchen es nicht, wir TUN es, wir sind
melancholischer, aggressiver als sie.
Nun ja, Olli schreibt die ganze Musik, aber alle arrangieren sie zusammen,
es ist also nicht, daß wir ein paar dumme Jungs sind, die nur da stehen
und spielen, was Olli sagt, sondern wir müssen alle von einem Song überzeugt sein, sonst feilen wir noch weiter. Das ist es auch, warum es bei
uns so lange dauert, bis wir neues Material fertig haben.
Nun ja, in gewisser Weise schon, aber wir wollen keine Songs auf ein
Album packen, mit denen wir nicht hundertprozentig zufrieden sind, nur um
es länger zu machen. Aber wir arbeiten daran, unsere Songs etwas konventioneller zu schreiben, mit Refrains und so weiter, um sie kompakter und
mehr auf den Punkt zu bringen...
Kann ich das? Wirklich?
Hey, ich habe keine Probleme mit Leuten, die uns Viking Metal nennen,
aber für mich sind Bands wie ALLEGIANCE und ENSLAVED Viking Metal, weil
sie ihn irgendwie erfunden haben. Am Anfang nannten wir uns Viking DEATH
Metal, nur um uns abzugrenzen, aber nach einiger Zeit kam der ganze Kram
wie Forest Metal, Troll Metal und so weiter und es wurde doch einigermaßen lächerlich, so daß wir nur noch Death Metal sagten, aber wir werden
nicht herauskommen und dir die Faust ins Gesicht pflanzen, nur weil Du
uns Viking Metal nennst.
Im Grunde genommen ist es mir egal, was diese Leute sagen, denn für mich
ist es wichtig, Texte über Sachen zu schreiben, die mir am Herzen liegen
und die Wikinger sind nun mal mein größter Einfluß. Ich würde gerne noch
tiefer gehen, aber ich habe kaum die Zeit dazu mit der Band, meiner Arbeit und Biertrinken (Kult! - TMS). Ich bin aber auch von anderen Dingen
beeinflußt, wie Filmen und anderen Dingen um mich herum (und Bier - The
Shadow), und ich will den Texten auch eine tiefere Bedeutung geben als
die üblichen Geschichten, persönlicher zumindest für mich. Ich versuche
auch aktuellere Sachen darin zu verpacken, um mich als Texter weiterzuentwickeln.
Äh, nein.
Es ist so, der Name ist von Tolkien und ist sehr gut, aber wir mögen
hauptsächlich den Klang und die starke Bedeutung, "Berg des Schicksals",
aber ich mag Fantasy nicht so sehr, also gibt es auch keinen Grund für
mich, darüber zu schreiben.
Nun, ich hoffe, daß es mehr als eine geben wird, aber im Moment ist nur
eine geplant, und zwar mit MORBID ANGEL und GOD DETHRONED, für 11 Gigs.
Ich würde sehr gerne wieder mit DEICIDE touren, oder mit BLACK SABBATH
und Ozzy, obwohl das wohl nie passieren wirde. MANOWAR wäre auch cool,
aber es ist eigentlich egal, denn wir wollen eigentlich nur live spielen
und so lange die anderen Bands gut drauf sind, ist es für uns OK.
Ich persönlich denke, daß HAMMERFALL Poser sind. Ich habe sie ein paar
Mal getroffen und sie sind für mich nicht sehr Metal. Irgendwie tun sie
ja auch etwas Gutes für die Szene, aber ich weiß nicht warum. Für mich
machen sie nichts anderes heute, als HELLOWEEN vor zehn Jahren nicht
hundertmal besser gemacht haben. Ich denke, daß sie vollkommen unnötig
sind, aber immerhin haben sie ihr Ding gestartet, aber durch den Boom ist
so viel Schrott herausgekommen, nimm' nur BRIMSTONE als Beispiel. Sie
sind grottenschlecht, aber bekommen die Aufmerksamkeit, weil sie Power
Metal mit Black Metal-Vocals machen, aber die Musik ist so abgrundtief
übel, daß ich nicht verstehe, daß manche Leute sie hören (ich glaube der
hat 'ne andere Band gehört! - TMS).
Nun, glaube ich auch nicht, obwohl Du nie weißt, wie die Leute reagieren,
aber ich glaube, daß wir ein kleines bißchen zu brutal sind...
Ich bin Verkäufer, ich verkaufe Fleisch, Käse und Milchprodukte an
Supermärkte im Raum Stockholm. Ich rufe meine Kunden jeden Tag an und
versuche, meine Sachen zu verkaufen. Es ist ein guter Job, weil er mir
den Frairaum läßt, meine Musik zu machen, Urlaub zu bekommen für Aufnahmen und Tourneen und so weiter.
Hahaha, genau. (lautes Gelächter)
Ooh, das ist eine harte Nuß, wahrscheinlich Deine, hehe, aber ich kann
mir keine Frage vorstellen, die mir noch nicht gestellt wurde. Aber
Fragen über Bier und Alkohol sind immer willkommen. Es ist etwas, mit
dem wir uns sehr viel beschäftigen, so wie gestern...
Nein, 95% reicht nicht, hahahaha.
Das letzte Mal, als wir mit DEICIDE auf Tour gegangen sind, sind wir mit
NAGLFAR ins Flugzeug gestiegen und wir waren schon blau als wir in Stockholm eingestiegen sind. Wir haben alles Bier und Alkohol in der ganzen
Maschine ausgesoffen und NAGLFAR haben nix abbekommen. Als wir gelandet
sind, waren wir stockbesoffen und haben direkt vor DEICIDE und BRUTAL
TRUTH erst einmal hingekotzt. Nun ja, das sind im Grunde genommen AMON
AMARTH, hahaha. Ich bin ins Flugzeug und meine Whiskyflasche war schon
fast leer. Ich habe mich in meinen Sitz fallen lassen und den Typ neben
mir gefragt "He, Mann, willst Du einen Whisky?" und er hat geantwortet
"Nein, ich trinke keinen Alkohol, weil es in meiner Familie mehrere Alkoholiker gibt." Und ich habe nur gesagt "Oh, OK, Mann, dann bist Du
verloren". Er hat nur noch gelacht.
Aber wir werden stl..., slet..., äh. Selten aggressiv, wenn wir betrunken
sind, obwohl Olli auf unserer letzten Tour etwas sehr undiplomatisches
gemacht hat. Die arme Frau von Metalysee, wollte uns nur helfen, aber
Olli hat es nicht kapiert. Sie war von der Agentur, die uns gebucht hat,
aber er sagte nur "F**k dich selbst" und so weiter, weil er dachte, sie
würde ihm auf die Nerven gehen, und das war nicht sehr schlau, insbesondere am ersten Tag der Tournee... Aber er hat sich entschuldigt und
ich hoffe, daß sie es inzwischen vergessen haben, zumindestens haben sie
uns wieder gebucht, also scheinen sie uns vergeben zu haben, hoffe ich...
Aber wir werden es sehen, wenn wir die Faust in unser Gesicht bekommen,
wenn wir aus dem Flugzeug torkeln, haha.
Ja, würde ich schon sagen. Vielleicht nicht 100%ig, aber ich denke man
sollte nie 100% zufrieden mit etwas sein. Es gibt immer einige kleine
Details die nicht ganz so geworden sind, wie man es eigentlich wollte.
Insgesamt ist das neue Album besser geworden als ich erwartet hatte.
Nein, würde ich nicht sagen. Es gibt eigenständige Songs. Es gibt keinen
roten Faden durch das gesamte Album.
Wir wollten ein Album machen, das aggressiver sein sollte als das was
wir bisher gemacht hatten. Das war das einzige was wir geplant hatten.
Alle Songs sind über einen längeren Zeitraum gewachsen, wir basteln im
Studio nicht mehr viel daran rum.
Das datiert zurück zu unsere Anfangstagen. Wir hatten keinen passenden
Drummer in der Gegend wo wir leben. Wir haben versucht, mit einigen
Drummern Kontakt aufzunehmen aber erhielten keine Antworten. Die ersten
zwei oder drei Monate habe ich selbst die Drums gespielt, aber das war
keine sehr gute Erfahrung. Wir merkten, dass es uns auf unserem Weg helfen würde, einen Drum-Computer zu benutzen, und wir sind einfach damit
vertraut geworden. Also haben wir uns beschlossen, dabei zu bleiben. Es
eröffnet mir einige Möglichkeiten, die ein normaler Drummer nicht hat,
denn ich kann jede Menge Sachen dem Sound hinzufügen, viele verschiedene
Drumkits gleichzeitig benutzen und so weiter. Seitdem wir einen Drum-
Computer benutzen haben wir nie wirklich darüber nachgedacht, uns einen
richtigen Drummer zuzulegen, denn ich denke es wäre auch schwierig für
den Drummer, im Tempo zu bleiben und die ganzen anderen Effekte sind ja
programmiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Drummer perfekt
zeitlich abgestimmt auf das Tempo vom Synthesizer spielen kann, schon
gar nicht über ein ganzes Live-Set, das wäre unmöglich.
Einen dieser Tracks wird es auf einer Labelcompilation von Necropolis
Records geben, und abgesehen davon wird es keine weiteren Bonus Tracks
geben. Diese Bonus Tracks sind eine Art von Gruss an das Vinyl. Vinyl
ist ein Tonträger, der allmählich verschwindet. Sowohl Daemon als auch
ich sind Vinyl-Freeks. Das ist unser Weg zu versuchen, Vinyl am Leben
zu erhalten.
Es gibt einen kurzen Ausschnitt von einem der neuen Songs auf unserer
offiziellen LIMBONIC ART Website. Meine Erfahrungen im Bereich des
Internet sind hauptsächlich aus dem Bereich E-Mail. Ich denke, es ist
etwas sehr nützliches, aber ich nutze das Internet nicht so sehr. Es
ist sehr nützlich wenn man nach etwas bestimmten sucht, aber ich persönliche surfe nicht so viel herum.
Wir gehen nächste Woche nach Polen und spielen auf den Mystic Festivals
zusammen mit EMPEROR und ein paar anderen Bands. Eine neue Tour mit
MORBID ANGEL war in der Diskussion, aber es hat sich nicht so ergeben.
Wir haben einen Vorschlag, im Januar wieder auf Tour zu gehen und auf
14 Gigs zu spielen, aber das ist nur ein Vorschlag, niemand weiss, ob
wir tatsächlich gehen werden. Wir werden sehen. Es zu früh um zu sagen
ob es stattfinden wird oder nicht.
Vielleicht, möglicherweise, aber ich weiss es nicht. Ihr könnt Euch
sicher sein, dass wir Deutschland auf die eine oder andere Art besuchen
werden, aber ich habe nicht den Hauch einer Ahnung wann oder wo oder
wie.
Ich benutze die fertig programmierten Synthesizer und Sampler. Ich habe
ein Regal mit jeder Menge Elektronik-Kram das ich immer mitnehme.
Das hängt vom Tontechniker ab, aber es klingt mehr oder weniger gleich,
weil ich alles mit den gleichen Sequenzern mit den gleichen Einstellungen wie auf den Alben mache. Es sollte eigentlich ziemlich gleich klingen, falls wir auf der Bühne einen vernünftigen Sound bekommen.
Nicht so viel. Ich habe wenig Kontakt zu anderen Bands. Man sieht andere
Bands wenn man auf Tour ist oder so und man freundet sich an, aber auch
nicht mehr als das. Ich sitze ungerne herum und schreibe anderen Bands,
um mit ihnen in Kontakt zu bleiben, aber ich halte Kontakt zu einzelnen
Leuten.
Das weiss ich nicht wirklich, weil ich nicht denke, dass ich weiss, was
mich beeinflusst. Ich denke ich werde mehr von Dingen aus meiner Kindheit beeinflusst als durch Bands. Aber natürlich bin ich wahrscheinlich
beeinflusst von Bands wie EMPEROR und älteren Thrash Metal-Bands wie
METALLICA und solchen Sachen. Ich sehe Einfluss als etwas unbewusstes,
weil ich mich nie hinsetze und mir irgendwas anhöre und mir dann denke
"Ich will Musik machen, die genau wie dies oder das klingt."
Ich versuche, daran nicht viel zu denken. Das ist ein Thema, das mich
nicht interessiert, weil es schliesslich an den Aussenstehenden liegt,
zu entscheiden was ich bin. Ich bin nur was ich bin. Ich denke, das ist
das wichtigste, einfach nur man selbst sein und andere Leute urteilen
lassen, was auch immer sie wollen.
Nein, mit Religion hat das nichts zu tun. Ich weiss es nicht, es ist
wohl mehr oder weniger eine persönliche Entwicklung. Für mich ist es
wohl weitgehend unmöglich festzustellen, warum ich dies tue.
Wir werden mit "The Ministers Of Satanas" vom gleichnamigen Album vertreten sein. Hoffentlich wird der Tribute bald rauskommen. Wir haben den
Song schon im Februar aufgenommen, und ich kann mich erinnern, dass wir
uns damit beeilen mussten. Ich hatte den Eindruck, dass der Tribute bald
erscheinen würde, und dass wir eine der letzten Bands wären, die einen
Track dazu beigesteuert haben. Aber ich habe schon länger nichts mehr
darüber gehört. Ich habe keine Ahnung wann es veröffentlicht werden wird
und ich beginne langsam, mich zu fragen, ob es überhaupt veröffentlicht
werden wird. Ich weiss es nicht.
Ich bin nur froh, dass die Leute das tun was sie tun. Viele Bands
scheinen mehr auf ihren eigenen Füßen zu stehen und Dinge aus persönlicheren Gründen zu tun. Wenn das seltsame Sachen sind, dann soll man
sie eben seltsame Dinge tun lassen.
Diese Einstellungen teile ich nicht, aber ich verurteile Leute ungern
wegen ihren Meinungen. Wenn jemand meint, dass Farbige oder was auch
immer dies oder das sein sollen, dann soll er doch.
(Hat eigentlich schonmal jemand irgendeine Band nach kommunistischen
Einstellungen gefragt? - TMS)
Kauft unsere Alben!
Wir machen damit etwas Geld. Wir werden nicht reich dadurch, aber ich
kann mir ab und an etwas Equipment davon leisten. Hoffentlich werde ich
mal davon leben können, hoffentlich in der nahen Zukunft, aber zur Zeit
verkaufen wir eben nicht ausreichend Alben um davon zu leben. Ich habe
auch das leichte Gefühl, dass wir nicht in der Position sind, um in
nächster Zeit richtig gross zu werden, wegen der Elektronik, wir sind
eine Band, die man evtl. zum Dunstkreis von DIMMU BORGIR rechnen könnte.
Wir touren auch nicht pausenlos und zeigen uns nicht so viel in der
Öffentlichkeit. Wir werden sehen was kommt.
(BAD PEON)
Das ist uns schon irgendwie peinlich, daß wir als Internet-Magazin so
ziemlich die letzten sind, die über Wacken berichten, denn letztes Jahr
gehörten wir zu den Ersten, was auch der Regelfall sein sollte. Dieses
mal war alles ein wenig anders. Bizarrer. Und feindseliger. Dieses Wacken
wird als eines der düstersten Kapitel in die zehnjährige Underground Empire Historie eingehen. Ein Wochenende, von dem man einerseits noch lange
davon sprechen wird, andererseits dabei keine Worte finden wird und man
es deswegen lieber verschweigt. Es hätte fast das Ende von Underground
Empire bedeutet. Das wäre dann aber doch irgendwie etwas übertrieben gewesen, denn wär löst sich zum zehnjährigen Group-Jubiläum schon auf...?!
a) DIE HINFAHRT
Am 5.8. um 22:00h auf einem gar nicht so einsamen Rastplatz in schönen
Frankenlande... Zehn Wahnsinnige versuchen krampfhaft, sich selbst und
ca. 38 Tonnen Gepäck auf gerade mal zwei Autos zu verteilen. Drei davon
sind Redakteure von Underground Empire und selektierten schließlich, was
alles zurückgelassen werden muss, so dass wir kaum 8 Stunden später in
Wacken ankamen, wobei wir im Gegensatz zu letzem Jahr uns vorher nicht
die Weltstadt Itzehoe angetan haben. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt
bereits leicht gereizt, aber das dickste stand uns ja erst noch
bevor...
...denn trotz mehrmaliger Aufforderungen meinerseits an an unseren Fahrer
DoC FReD mit Sätzen wie "ähhh... rechts geht's zum VIP-Parkplatz..." und
kontern wie "das interessiert mich doch nicht!" landeten wir letztendlich
im absoluten Proll-Bereich: zuerst wollten uns die Ordner nicht weiterfahren lassen, weil einer von uns (noch) keine Karte hatte. Ich wüßte
nicht, seit wann man um auf einen Campingplatz zu dürfen, der jedem frei
zugänglich war, eine Wacken-Eintrittskarte benötigt. Und dann landeten
wir nicht auf einer grünen Wiese, sondern auf einem Erdhaufen, der kilometerlang nur eines bot: STAUB! Ekligen, brauen Erdstaub, der noch heute
in einigen meiner CD's und Kleidungsstücken hartnäckig für die Ewigkeit
festsitzt. Zu dem Zeitpunkt stieg mein Blutdruck um einige Prozente an,
aber meine Aufregung hielt sich noch in Grenzen. Ich sollte erst einige
Stunden später wirklich überblicken, auf welcher Müllhalde wir gelandet
waren und wie weit wir wirklich vom VIP-Bereich entfernt waren...
b) DER ENTARTETE SCHLAF
Nachdem alle unsere Zelte standen, fiel ich um 6:00h morgens nach 24 Stunden Wachseins endlich auf mein Wasserbett (Luftmatratze mit viel Spucke
aufgepumpt). Doch der bitter nötige Schlaf sollte nicht sehr lange dauern:
gegen 8:00h tönten laut wie an der Front plötzlich Töne an mein Ohr, welche den Tod bedeuten können... von schräg Gegenüber drang TECHNO in meine
Hörmuscheln!!! UND DAS IN WACKEN!!! UND NIEMAND HAT SIE UMGEBRACHT. Als
mein Schock nachlies, waren die Verräter nicht mehr anwesend. Doch meine
Stimmung fiel unaufhaltsam und mein Blutdruck stieg in gleichem Maße. Zu
so früher Stunde sind es Ewigkeiten, bis die erste interessante Band aufspielen sollte (EDGUY) und diese Ewigkeiten überbrückt man durch Fressen
und Saufen. Doch selbst das war mir nicht vergönnt. Während einige unserer Mitfahrer schon gegen 11:00h sternhageldicht waren und wie irgendwo im Nirwana verschüttet gingen (zumindest für einige Stunden), hatte
ich mit üblen Magenschmerzen zu kämpfen, die bestimmt durch den grausamen
Genuß von Technomusik verursacht wurden.
c) DER REST DES FREITAGS
Die angeschlagene Stimmung schlug schlagartig in Euphorie um, als EDGUY
um 14:00h mit der Kult-Ansage "Holladrihi, holladriho, Edguy san do! You
wanted the best, but the best was too expensive! The hottest Band, wo
jetzt auf die Bühne geht!" bereits gewonnen hatten und vom Wacken-Publikum frenetisch abgefeiert wurden. Die Songs grandios, die Performance
auch, die Stimmung angeheizt und die Leute gut drauf.
Danach mußten wir zum ersten mal Bekanntschaft machen mit einer
Running-Order, die zu bestimmt 20% durcheinandergeschmissen wurde: da wurden die
Bands von frühen auf späte Zeitpunkte verlegt (JAG PANZER von 15:30h auf
2:00h Nachts), von späten auf frühe Zeitpunkte verlegt, ganz abgesagt,
neu hinzugenommen und sogar zwischen verschiedenen Auftrittsorten, sprich
Bühnen hin- und hergezogen. Das kann nerven...
Die Reunions-Show von LEATHERWOLF jedoch ließ einem die Hose befeuchten
und einige Kult-Metaller konnten gerade noch davon abgehalten werden, den
Gig kniend zu verfolgen. Leider war von der Publikumsansammlung der
EDGUY-Show nicht mehr soviel übrig, so daß LEATHERWOLF leider nicht die Ehre
zuteil wurde, die sie eigentlich verdient hatten.
Bad Peon fiel währenddessen hauptsächlich dadurch auf, daß er fast den
ganzen Freitag verschlief und nur bei HAMMERFALL und NAPALM DEATH kurzzeitig einen Anfall von Wachsein hatte.
U.D.O. legte eine bravoröse Show vor, bei der sich zeigte, daß sich keine
alte Sau für seine Solo-Songs interessierte und alle nur ACCEPT-Material
hören wollten, welches sie aber auch bekamen. Egal ob "Metal Heart", "I'm
A Rebel" oder "Fast As A Shark", ob "Balls To The Wall", "Independence
Day" oder "Princess Of The Dawn" - Udo wurde abgefeiert ohne Ende und
zeigte sich sichtlich gerührt.
Der Gig von WITCHERY fiel unterdessen aus, während wir von BRAINSTORM
nix mitbekamen, weil sie genau zwischen U.D.O. und DESTRUCTION aufgetreten sind.
Die Knüppler von DESTRUCTION machten unterdessen das Deutsche Thrash-
Dreigestirn SODOM/KREATOR/DESTRUCTION wieder komplett, auch wenn KREATOR
dort eigentlich nicht mehr zuzuordnen sind. Sie boten eine aufregende
Show (in mehrerlei Hinsicht hehe) und wurden dafür von den Fans geliebt.
HAMMERFALL boten hingegen einen ihrer langweiligsten und motivationslosesten Auftritte aller Zeiten und dieses Gequickse Gesang zu nennen,
grenzte fast an Beleidigung.
GIRLSCHOOL waren Gott - Verzeihung - Götting hehe... und boten mit ihrem
NWoBHM-Rock'n Roll eine Monstershow, die mich zu Tränen rührte.
Die französischen Underground-Helden KILLERS (Review siehe diese Ausgabe)
und die Klassik-Metaller RAGE spielten zur gleichen Zeit auf und boten
beide eine überzeugende Show. Da war ich im wahrsten Sinne des Wortes
Hin- und Hergerissen...
Anschließend waren dann MERCYFUL FATE Gott - Verzeihung - Teufel... und
knallten uns ein Best-Of Programm um die Ohren, daß es nur so krachte.
Egal ob alte oder neue Stücke - ich kniete stehend (...??? - Battle Angel). King Diamond indes sang deutlich "Ohren-kompatibler" als früher
und legte deshalb eigentlich sogar noch einige Brikett's drauf.
Das NWoBHM-Luxusschiff SAXON bot zwischen 23:45h und 1:15h ein Hit-reiht-sich-an-Hit
Programm, welches von Biff Byford wie üblich mindestens 300.000 mal durch
"fuck, fucking, fuckin' fuck, fuck!!! und endlich fuck2" unterbrochen wurde. Dafür wurden die vor der Bühne stehende Meute
von Klasikern wie "The Eagle Has Landed", "Crusader", "Midas Touch", "747
(Strangers In The Night)" und mindestens 300.000 weiteren All-Time Klassikern plattgewalzt. Die Nacht wurde indes immer kälter...
Während wir friedlich SAXON'scher Klangdimensionen lauschten, wurde Bad
Peon überraschend wach und sah sich NAPALM DEATH an, bevor er sich wieder
hinlegte. Hier sein Kommentar:
Zum Gig von NAPALM DEATH versammelten sich dann einige Hundertschaften
von Fans der besonders harten Spielweisen in und um das Zelt der Party-Stage,
dank der nahegelegenen überlauten Black Stage ging es dabei
schon bevor die ersten Töne gespielt wurde vorne und auf der linken,
von der nervtötenden Black Stage weiter entfernt gelegenen Seite,
sehr "kuschelig" zu. Als die Band dann die Bühne enterte, wurde
sie gnadenlos abgefeiert. Ohne großes Vorgeplänkel krachte dann
auch schon der erste Titel los, mangels überirdischen PAs, wie man
sie für Bolz-Orgien vom Kaliber von NAPALM DEATH eigentlich bräuchte,
war der Sound nicht eben hochklassig, aber so recht interessiert hat
das niemanden. NAPALM DEATH gingen ab wie Sau, und das Publikum ging
mit, so dass die Security-Hühnen hier wahrscheinlich mehr Arbeit
bekommen haben dürften als bei allen anderen Gigs des Festivals zusammen. Dass Viele bei ihren Mosh- und Pogo-Orgien nicht so ganz das
Gleichgewicht halten konnten war reichlich egal, denn es standen bzw.
hüpften ja genug andere Leute um sie herum. Eigentlich überraschend,
dass niemand verletzt wurde, aber egal. NAPALM DEATH spielten einen
Kracher nach dem anderen, fragt mich jetzt bitte nicht nach der
Playlist, es waren wohl einfach zu viele Songs, wobei manche keine
Minute lang waren. Jedenfalls war's ein absoluter Hammer-Gig, für
mich der überzeugendste des gesamten Festivals, und das ohne peinliche
"Und jetzt alle mitmachen!"-Einlagen. NAPALM DEATH regieren live.
...doch das letztes Wort des Tages bleibt an mir:
Nach diesem Auftritt war ich dann so dermaßen tot, daß ich die 45 Minuten
zwischen dem Ende von SAXON und den Anfang von JAG PANZER nicht überlebte und ich so schnell wie möglich zum Zelt eilte, um ins langverdiente
Koma zu fallen. Und dieses mal konnte mich nichts und niemand aufwecken.
d) DER SAMSTAG
...sollte dann entgültig zum Destaster werden... aber lest selbst...
Gegen 10:00h gab's erstmal frische Brötchen und heißen Kaffee aus dem
Wacken-Einkaufscenter (hihi) - danach ging's zur Metal-Börse, wo wie
üblich 'mal wieder so einige CD's den Besitzer wechselten. Ziemlich ärgerlich, daß ich dadurch von MARSHALL LAW fast nichts mitbekam.
WARDOG zeigten um 12:15h ein Programm, das Freude macht und konnten doch
so einige Metaller von sich überzeugen. Anschließend entspannte sich ein
Teil von uns auf einer einsamen, verlassenen Nebenstraße unter Bäumen
Rücken an Rücken gelehnt, ließ Wacken Wacken sein und sich die warme
Frühnachmittagssonne auf's Haupt scheinen. Es sollte die letzte Sonne
sein, die wir für die nächsten zwei Wochen sehen sollten... dadurch verpasste ich leider TRISTANIA, aber die guck' ich mir dann eben auf der
bald stattfindenden Tour mit TIAMAT und ANATHEMA an...
Um 14:30h spulten IN FLAMES gekonnt ihr Programm ab und wurden dafür auch
wohlwollend aufgenommen. Uns hat's aber nicht aus den Latschen gehauen
und deswegen verkrochen wir uns erstmal ins Bierzelt. In dieser Zeit fing
er an: der Dauerregen, der nie wieder aufhören sollte! Ein guter Anlass,
sich im Bierzelt die Kante zu geben, aber es wurde nichts draus: der Sangria war alle!!!
Gegen 16:45h dachten wir "Wow! So viele Leute wollen SUBWAY TO SALLY sehen!" - das stimmte aber gar nicht! Sie wollten alle MARDUK sehen. Als
der Gig abgesagt wurde, stand Wacken kurz davor in Grund und Boden zerschossen zu werden von einer wildgewordenen Panzerdivision. Glücklicherweise fehlten jedoch die Panzer. So flogen auf die Bühne massenweise
Bierbecher, Essensreste, Müll, Scheiße und Blümchen-Aufnäher und wir wurden Zeugen eines einmaligen Phänomen's: das halbe Festival-Gelände verließ daraufhin das Gelände Richtung Zelte und man mußte ausnahmsweise
nicht beim reinwollen, sondern beim Rausgehen anstehen! Wie sich später
herausstellte, verließen nach dem abgesagten MARDUK-Auftritt schätzungsweise 4500-5000 Fans zur gleichen Zeit den Festplatz.
Den Rest des Tages versuchten sich die meisten Fans entweder in Zelten
mit Bands, im Zelt ohne Bands oder einfach nur in ihren Zelten aufzuhalten, denn es regnete und regnete und regnete und es wurde kälter und kälter...
ANGRA sollten ursprünglich um 2:00h spielen, doch sie spielten bereits
am Nachmittag einen guten, aber nicht wirklich rundum zufriedenstellenden
Auftritt.
Gegen 17:30h kniete ich in den ersten Reihen vor AGENT STEEL zwischen
ca. 3.000 Alt-Metallern mit schätzungsweise 1.000 Jahre alten Kutten und
Aufnähern, die den puren Kult verhießen: LIEGE LORD, JAGUAR, ANVIL, VICIOUS RUMORS, TITAN FORCE, SAVAGE GRACE, ja - sogar EXXPLORER und BROCAS
HELM-Aufnäher wurden gesichtet!
Gleich darauf ging der Kult weiter: STEEL PROPHET ließen mich gleich
weiterknien, auch wenn ich dazu den Standort ins Nachbarzelt wechseln
mußte. Anschließend kniete ich noch vor Steve Kachinsky, der sich nach
dem Gig noch ca. 15 Minuten mit anwesenden Fans unterhielt.
Die PRETTY MAIDS, DESTINY'S END und AXXIS rauschten mehr oder weniger
am Rande vorbei, denn irgendwann verschlug es auch uns in die wohligwarmen Autos.
METAL CHURCH sollte die letzte Band des Festivals sein, die wir noch
sehen sollten und selbst das nur zu zweit. Es schüttete weiterhin aus
Eimern, während METAL CHURCH zwar lauter unendlich kultige Klassiker
darboten, aber der Gig an sich nur ziemlich mittelmäßig ausfiel. Ich
hatte das grausame Gefühl, daß sich hier eine Legende in großen Schritten
selbst demontiert. Schade...
TWISTED SISTER wurden abgesagt und kurzfristig durch D.A.D. ersetzt. Diese waren aber nicht wirklich ein Grund, hinaus in den Regen zu rennen...
...inzwischen versanken die ersten Autos für immer in meterhohen Matsch,
die ersten wurden bereits herausgeschleppt, andere widerum gaben es auf,
nachdem das halbe Auto plötzlich versank und warteten lieber auf den
nächsten Tag. Die Uhr schlug noch keine 12, da setzte sich unser Konvoi
in Bewegung Richtung Heimat. Wir sollten einige der letzten sein, die
aus diesem Urschlamm noch in dieser Nacht einigermaßen herauskamen.
THERION wurde kurzerhand nach 2 Songs der Strom abgedreht, weil es angeblich schon zu spät war (komisch, ONKEL TOM sollte bis 4:00h spielen
laut Plan und er spielte auch noch nach THERION).
e) DAS FESTIVAL-GELÄNDE, DIE SECURITY, DAS BIER
Fünf Bühnen, zwei davon riesengroß ("True Metal"- und "Black"-Stage),
zwei davon in Zelten auf dem Festivalgelände ("Wet"- und "Party"-Stage)
und ein Zelt gegenüber vom Eingang außerhalb des eigentlichen Festivalgeländes, die History Stage, auf der nur am Freitag gespielt wurde. Ein
Supermarkt, massig Food- und Non-Food-Händler, einige Getränkestände, die
allerdings mit dem Ansturm kaum klar kamen und die durstige Bangerschaft
zu langem Dursten verdammten (Hasseröder suxx!!! Hab 30 Minuten auf ein
einziges Bier warten müssen!!! - TMS), auch wenn das Mitbringen von Getränken ins Festivalgelände erlaubt war, allerdings sinnigerweise nicht
in Glasbehältnissen. Für uns V.I.P.s gab's ausserdem noch ein Catering-
Zelt mit Sektbar und sehr vernünftigen Getränkepreisen. Der vorhandene
Geldautomat war ab Samstag ausser Betrieb, was einige Besucher der Metal-
Börse, die mal wieder mit schöner Regelmäßigkeit in den Kaufrausch verfallen sind, in arge Geldnöte brachte (Mighty, Du schuldest mir noch
Geld) (dafür hast Du das ganze Festival verpennt - TMS). Eine Telefonzelle war vorhanden und es gab auf den Campingplätzen massig Dixies, die
sehr penibel geleert wurden und stets in einwandfreiem Zustand waren
dazu auf dem Festivalgelände selbst noch mindestens 50 Meter Pissrinnen
am Begrenzungszaun (weil Männer grundsätzlich alles anpissen, was nicht
schnell genug weglaufen kann - Dragonlady) (Penisneid nennt man das TMS :-) ). Hier wurde anscheinend die Konsequenz aus den unschönen Gelb-
Schlamm-Pfützen des '98er W:O:A gezogen. Ein dickes Lob an dieser Stelle.
Die Campingplätze bestanden teilweise aus schönen Wiesen und teilweise
aus weniger schönen, gemähten Stoppelfeldern, was wegen der langen Trockenzeit vor dem Festival mehr als eklige Staubwolken, Staubniederschläge
und ein massives Aufgebot der Feuerwehr mit sich brachte. Ein wenig Abhilfe schaffte die "Power-Bath-Dusche", eine umfunktionierte Feuerwehrspritze, unter der man sich für DM 2.- abkühlen und säubern und die nähere Umgebung in ein Schlammloch verwandeln konnte.
f) DIE STIMMUNG
...der Fans war feucht-fröhlich und schlug am späteren Samstag Nachmittag
um in feucht-total-naß. Meine Stimmung hingegen war nur noch in Herz- und Pulsschläge pro Minute zu messen: Bad Peon verschlief gut 2/3 des
Festivals, während der Rest der Meute ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter machte (obwohl das am Freitag noch gar nicht vorhanden war), während DoC FReD seinen Größenwahnsinn dahingehend auslebte, daß er allen
beweisen müßte, er wäre der Größte. Und der Chef sowieso. Deswegen waren
ihm auch alle zu blöd (ich wohl auch) und er unterhielt sich nur deswegen
nur noch mit dem einzigen Menschen, der ihm nicht zu blöd war. Letztendlich führte dies dazu, daß ich bei fast allen Bands, die ich am Samstag
begutachtete alleine in der Botanik rumstand. Nagut - es standen tausendschaften an Fans um mich herum, aber trotzdem war ich alleine...
g) DIE HEIMFAHRT
... begann damit, dass wir uns in Doc Fred's Auto fast den Tod durch Erfrieren geholt hätten, aber der Doc kann ja nur bei voller Klimatisierung
und Windstärke 7 fahren, weil er sonst Migräne bekommt und alle anderen
sind zum Fahren eh zu doof (naja, ein bißchen Wahrheit ist darin schon
enthalten *beg* - TMS). Nach einer länger Rastpause, die zum vorletzten
Austausch von internen Freundlichkeiten genutzt wurde, ging es dann endlich weiter Richtung Heimat, wo wir uns so schnell wie möglich in alle
fünf Himmelsrichtungen aufteilten. 8 Tage später war die Säuberungsaktion
von Zelt, Schlafsack, Auto (!?), Kleidung, Körpern, etc. abgeschlossen
und der groupinterne Friede wieder einigermaßen hergestellt (das glaubst
Du in Deinem jugendlichen Leichtsinn! - TMS), nur dass die Group jetzt
wohl etwas kleiner ist als vorher (daß da jemand fehlt hat in Sachen Metal Magazin eh niemand gemerkt - TMS).
h) MIGHTY SCI RASTET AUS
Nachdem ich am Sonntag Morgen gegen äh... 8 Uhr oder so zuerst unter die
Dusche und dann ins Bett gefallen bin und darüber geträumt habe, was wohl
die Konsequenzen dieser Stimmungslage sein würden, wurde der restliche
Sonntag (nach meinem Erwachen) zum rücksichtslosen Entrümpeln benutzt:
es wurde mich mehreren Mitfahrern bzw. UE-Membern abgerechnet, das Underground Empire Mailbox-WHQ "The Western Alliance BBS" fiel kurz vor
seinem 10jährigem Online-Jubiläum dem Ausschalter zum Opfer und um ein
Haar hätte es auch nie wieder eine Ausgabe des Metal Megazine's gegeben.
Zumindest nicht unter diesem Namen. Doch warum sollten die Verräter am
Ende siegen? Am Ende siegt immer das Gute dieser Welt...
i) MIGHTY'S MUSS ZUM ARZT
...das war natürlich alles etwas zuviel für unseren lieben Mighty SCI, so
daß die letzten Online-Tage seiner Mailbox zum Märtyrium entwickelten und
er sich entschloß, seinen Hausarzt aufzusuchen:
Arzt: So, der Naechste bitte! ... Ah, guten Tag Herr *CENSORED* ... kommen
Sie herein ... dann setzen Sie sich erstmal ... Wie gehts uns denn?
Mighty: Ach, Herr Doktor, wissen Sie, eigentlich ganz gut, nur...
Arzt: Ja...? Kommen Sie, nur heraus damit!
Mighty: Ich weiss nicht, wie ich das...
Arzt: Haben Sie Schmerzen, tut Ihnen etwas weh? Oder ist es etwa seelisch?
(schnell) Wissen Sie, dann muesste ich Sie naemlich zu einem Kollegen...
Mighty: Nein nein, es ist nur, dass ich mal mit jemandem darueber sprechen
kann. Sonst versteht mich ja keiner...
Arzt: Dann sagen Sie mir doch endlich, was Sie bedrueckt!
Mighty: Nun, es ist so: Die Box hasst mich!
Arzt: ........ Ach was?! (blickt entgeistert)
Mighty: Ja, ich weiss es genau!
Arzt: (Reisst sich zusammen) Das muessen Sie mir genauer erklaeren, was
fuer eine Box ist denn das? Ich dachte, Sie hätten einen Schäferhund?
Mighty: Sehen Sie, Sie verstehen mich auch nicht. Ich meine keinen Boxer,
sondern eine Mailbox. Ich betreibe DFÜ.
Arzt: ........ Ich haette nie gedacht, dass sich diese Sekten bis in
unsere Stadt ....., ich meine .....
Mighty: Herr Doktor! DFÜ! Datenfernübertragung! So mit Telefon und
Computer, wissen Sie?
Arzt: Ach so, und ich dachte schon... aber so ganz verstanden habe ich
das immer noch nicht. Telefon und Computer? Ja, wie geht denn das?
Mighty: (mit leuchtenden Augen) Passen Sie auf: Sie haben einen Computer,
und der kann telefonieren...
Arzt: (unterbricht ihn) Ja, wie nimmt denn der den Hörer ab?
Mighty: Was... nein, doch nicht so... Nochmal von vorne: Sie haben einen
Computer, und der kann telefonieren...
Arzt: Toll...!
Mighty: Ja, genau ... Und nun sagen Sie dem Computer die Telefonnummer,
die er anrufen soll... und am anderen Ende der Leitung ist dann
auch ein Computer, eben die Mailbox...
Arzt: Und der kann auch telefonieren...?
Mighty: Jaa! Aber er tut es nicht! Jedenfalls nicht mit mir. Er hasst
mich!
Arzt: Warum rufen Sie denn da an, wenn der Computer Sie hasst? ... (leise
zu sich) was rede ich hier eigentlich ... (wieder laut zu Mighty):
Also, warum rufen Sie dann da an?
Mighty: Aber ich muss doch! ... Ich bin da Point, und meine Nachrichten...
und die Replies... und... (völlig erschöpft)
Arzt: (macht sich mit ernstem Gesicht Notizen, blickt dann auf)
Wie war das ... was sind Sie ... ein Point?
Mighty: Ja genau, damit ich nicht online lesen muss ... oder so ... manchmal weiss ich es auch nicht so genau...(das Leuchten in seinen
Augen ist erloschen, er starrt dumpf vor sich auf den Boden)
Arzt: (macht sich weitere Notizen)
Das klingt ja alles recht konfus ... Und wieso glauben Sie, dass
diese Mailbox Sie hasst?
Mighty: (richtet sich im Stuhl auf)
Sie nimmt nicht ab, wenn ich anrufe! ... oder es ist besetzt ...
zu Anfang hatte ich auch die anderen User im Verdacht, wissen Sie,
dass die sich absprechen, damit ich nicht ... aber inzwischen
weiss ich es genau... es ist die Box...
Arzt: Woher wissen Sie das denn?
Mighty: Seit gestern weiss ich es, Herr Doktor, seit gestern! (umklammert
den Arm des Arztes)
Arzt: Soso, was war denn gestern? (versucht sich aus dem Griff zu loesen)
Mighty: Gestern habe ich angerufen, dieses Mistding nimmt tatsaechlich ab
und wissen sie was passiert? (klammert staerker)
Arzt: Nein, woher sollte ich? (versucht verzweifelt sich zu befreien)
Mighty: Richtig, woher sollten Sie.
Also dieses Mistding nimmt ab,... und laesst mich nicht einloggen!
Weder als Point, noch online, ist das nicht ein perfides Miststück?
Arzt: ...einloggen, Point, online ... ähh wie bitte? ... jaja, perfide,
sie haben recht, doch doch.... hhmmm... (reisst sich los)
Einen Moment bitte, ich bin gleich zurück! (verlässt das Sprechstundenzimmer)
Mighty: Endlich jemand, der mich versteht...
Arzt: (schleicht sich von hinten mit Beruhigungsspritze an, rammt diese
dem armen Mighty in den Arm und umklammert ihn, bis er sich nicht
mehr ruehrt)
So Schwester Monika, Sie können reinkommen, jetzt ist er ungefährlich. Haben Sie die Anstalt angerufen, das ist ein ganz
schwerer Fall, die sollen sich beeilen...
Nürnberg, Rockfabrik
Nagut, "Fireworks" war klasse, sogar ein Klassiker genaugenommen. Aber muß
man denn unbedingt drei Stunden BONFIRE-Songs hören, während Lessmann und
Ziller vermutlich im Backstage-Bereich gerade die Promotion-Tante durchnudeln? 5 vor 12 ließen sich die zwei dann endlich auf der Bühne zeigen,
um uns ein Akkustik-Set zum Besten zu geben. Aber wenn das das Beste war,
dann weiß ich auch nicht... zwischen den paar Ohne-Strom-Trashern gab's
dann ein Geburtstagsständchen vom Publikum für den kranken Lessmann - oder
war's der Ziller? Scheißegal! Auf jedenfall hatte er Grippe. Den Höhepunkt
erreichte die Pein, als sie "Sweet Home Alabama" daherzupften. Ein Bayer,
der sowas freiwillig singt (wobei "Singen" war bei der Grippe wohl ziemlich übertrieben), gehört ausgewiesen. Aber BONFIRE waren ja schon immer
die letzten Helden dieser Erde, die letzten Cowboys von Ingolstadt...
...und dann sind die beiden letzten Cowboy's dieser Erde auf ihren Pferden
und mit der Gitarre in der Hand wieder davongeritten. Direkt in den Sonnenuntergang. Hinter ihnen die Skyline von Ingolstadt.
Nürnberg, Hirsch
Die Selbstmord-ist-schön-Metaller von LOVE LIKE BLOOD eröffneten den Abend
gekonnt und überzeugend, dem Publikum gefiel's, mir ja eigentlich auch,
nur kennen, kennen tu' ich das Songmaterial nicht... Schande über mich...
Danach betraten Tilo Wolff und Anne Nurmi die Bühne und der Mob tobte.
Sie boten einen breiten Querschnitt durch ihre Geschichte, die Hauptauswahl ihrer Vorstellung lag jedoch auf den letzten beiden Werken "Stille"
und "Elodia". Tilo's Gesang war leider etwas übersteuert, so daß man die
Texte nicht verstand, kannte man sie nicht bereits auswendig. Zwischen
Highlights wie "Siehst Du mich im Licht?", "Stolzes Herz", "Am Ende der
Stille", "Halt mich", "Alleine zu zweit", "Ich verlasse heut' Dein Herz",
"Dich zu töten fiel mir schwer" oder dem genialen "Sanctus" fühlten sich
die Zuhörer und -schauer so richtig wohl. Der Rezensent ebenfalls. Nur
das Publikum selbst fand ich etwas "bizarr", denn die Kleidung schwarz
und das Gesicht untot... ist doch zuweilen etwas monoton...
(THE MIGHTY SCI!)
Stuttgart, Schleyerhalle
Eines muß man 'mal hier ablassen: Stuttgart's Verkehrssystem ist SCHEISSE!
Nur weil ca. 13.000 MAIDEN-Fans in eine Halle wollen, steht man 1« Stunden
im Stau, sobald man von der Autobahn 'runter ist. Unglaublich. Deshalb haben wir auch MEGADETH verpasst. Das war aber gar nicht so schlimm, denn
mit denen konnten wir alle noch nie sehr viel anfangen.
Die Halle war ausverkauft und als es begann, liefen auf drei Großbild-
Fernsehern erst einmal Sequenzen aus dem aktuellen IRON MAIDEN-Spiel
"Ed Hunter" ab. "Churchill's Speech" eröffnet eines der geilsten Konzerte des Jahres.
Pyros und monstermäßige Lichteffekte eröffnen die Show und der (Lotto-)
Sechser stürmt auf die Bühne. Sekunden der Ergriffenheit laufen im Zeitlupentempo ab und "Aces High" ertönt. Leute weinen: "...das ich das nochmal erleben darf...schluchz...", spricht's und wischt sich 'ne Träne an
der ranzigen Kult-Kuppe ab. Heavy Metal-Fans sind eben sentimental hihi.
Bei überraschend vielen DiAnno-Gassenhauern ("Wrathchild", "Killers",
"Phantom Of The Opera", "Iron Maiden") wird sogar der skeptischste Alt-
Metaller feucht. Sei's in der Hose oder weil er den Mund nicht mehr zubekommt. "The Trooper", "2 Minutes To Midnight" - die Halle brennt! Die
Meute flippt! Gut, bei den drei Songs von den letzten beiden Studiowerken
("The Clansman", "Futureal" und "Man On The Edge") sank die Stimmungskurve leicht ab, aber gewiss nicht, weil die Songs schlecht sind, denn
wenn Bruce Bruce die Dinger singt, zeigt sich erst einmal, wie gut die
Stücke wirklich sind (die Jungs sollten die besten Songs der letzten beiden Alben nochmal mit Mr. Dickinson einspielen!). Außerdem wurden sie
fast doppelt so schnell gespielt wie die Studioversionen! Die Gitarrenwand Gers/Smith/Murray walzte alles platt, auch wenn Janick Gers wohl mehr
Show als Spiel zeigte. Dafür gab unsere Luftsirene alles. Bei "Fear Of The
Dark" gab's dann auch das berühmte Gänsehaut-Feeling. Eddie kam ein paarmal vorbei und animierte das Publikum, während das Publikum so laut war,
daß man zeitweise nicht mal mehr die Band hörte. Zu den grandiosen Zugaben muß ich wohl nichts mehr sagen oder? "...and we will never surrender!"
(aber das wußten wir ja bereits von Anfang an...).
(THE MIGHTY SCI!)
SETLIST:
Aces High
Wrathchild
The Trooper
2 Minutes To Midnight
The Clansman
Wasted Years
Killers
Stranger In A Strange Land
Futureal
Man On The Edge
Powerslave
Phantom Of The Opera
The Evil That Men Do
Fear Of The Dark
Iron Maiden
-----------
The Number Of The Beast
Hallowed Be Thy Name
Run To The Hills
Nürnberg, Hirsch
Ein tosender Mob steht vor einer noch leeren Bühne beim Zusatzkonzert
von ROCK BITCH in Nürnberg. "AUSZIEHEN!" ist das Motto der Stunde.
"AUSZIEHEN!" brüllen so ca. 99% der anwesenden Fans und ca. 100% der
männlichen Fans. Der Alterdurchschnitt ist ziemlich hoch, was wohl auch
an dem Rentnerehepaar vor uns zwei Meter von der Bühne weg liegt. Ich
wusste gar nicht, dass so alte Säcke noch auf ROCK BITCH stehen... ROCK
BITCH zockten eine in jeder Hinsicht überzeugende Show ab, was heissen
soll: Sie sind nicht nur unbekleidet rumgehüpft, sondern haben auch noch
ganzen nebenbei ordentliche Musik produziert, wobei allerdings der Bass
unheimlich übersteuert war, aber sei's drum. Eine der Sechs ROCK BITCHes
war übrigens nur dazu da, eine Kamera zu halten, um das Geschehen auf
der Bühne mittels Grossbildleinwand auch für die weniger Rempel- und
Drängel-erfahrenen Fans in den hinteren Reihen des Hirsch sichtbar zu
machen. Zu sehen gab es viel nackte Haut, aber ansonsten nichts was ich
jetzt übermäßig anstößig finden würde, von daher überrascht es mich doch
schon recht heftig, dass ROCK BITCH in einer Reihe von Städten Auftrittsverbot hatten. Achja, den beiden Rentnern im Publikum hat's anscheinend auch recht gut gefallen :-) Und was lernen wir daraus? ROCK
BITCH regieren (Nuja, im Gegensatz zu den ersten Shows wurde die Show
kräftig selbst-zensiert (natürlich nicht so ganz freiwillig - und außerdem warte ich immer noch auf das MAIDEN-Cover "Sex.Sex.Sex - The Number
Of The Bitch... - TMS)!
(BAD PEON)
Nürnberg, Hirsch
Als wir im Hirsch eintrudelten, hatten DELIRIOUS bereits zu spielen begonnen. DELIRIOUS stellten sich vor als eine "old-school Bay Area-
Thrash"-Metal-Band aus Ham und passten somit wunderbar zum Headliner
des Abends, nämlich TESTAMENT. Für Vorband-Verhältnisse wurden sie dann
auch dementsprechend abgefeiert, woran sie selbst mit ihrer Spielfreude
und ihren eingängen, wenn auch teilweise etwas arg simpel strukturierten,
Songs nicht ganz unschuldig waren. Front-Fettsack Markus Bednarek rotzte
ins Mikrofon, dass es eine wahre Freude war. Ein paar Ansagen hätten
weniger peinlich ausfallen können, aber sei's drum, geniale 45minütige
Show. Nach der obligatorischen Umbaupause waren dann VANIZE dran. Einen
bleibenden Eindruck konnten sie jedoch nicht so recht hinterlassen, was
wohl an ihrem recht belanglosen Stil und an der ca. 20000fachen Erwähnung des ihres neuen Albums liegen dürfte. Also war nach knapp 30
Minuten wieder Schluss mit VANIZE und das schier endlose Warten auf den
Headliner des Abends begann. Beim Sound-Check wurden bereits euphorische
Gefühle wach, und dass die gesamte Pause über Livemitschnitte von der
98/99er SLAYER-Tour aus den Boxen qollen war wohl auch kein Zufall. UND
DANN GING'S LOS! TESTAMENT entern die Bühne, lassen sich feiern... und
bolzen los. Angetrieben von einem Tier hinter den Drums (Dave Lombardo)
knüppelten sie über eine Stunde lang alles nieder, Hits wie "Low" sorgten für massig gute Stimmung, kreisende Haare, und - eine echte Seltenheit in unserer schönen Stadt, in der sich scheinbar die brutalsten
Security-Heinis Deutschland arbeiten - Stagediving! Der Live-Sound ging
in Ordnung, etwas weniger Lead-Gitarre wäre meiner persönlichen Meinung
nach besser gewesen, aber was soll's, am nächsten Morgen konnte ich fast
schon wieder mein eigenes Wort verstehen. Der Schwerpunkt des Sets lag
auf alten Hits und Tracks aus dem neuen Album, so dass wir von den nicht
ganz so überzeugenden Werken der letzten Jahre verschont blieben. TESTAMENT spielten noch drei Zugaben und hinterließen eine begeisterte
Meute. So muss das sein. Und auch wenn die meisten anwesenden Headbanger
scheinbar schon länger TESTAMENT-Fans waren, Dave Lombardo ist Gott!
(BAD PEON)
Nürnberg, Hirsch
Dieses Vierer-Package könnte man schon fast als "zuviel des Guten" bezeichnen, denn wie sich herausstellen sollte, war die maximale Aufnahmebereitschaft der Fans doch bereits bei der dritten Band des Abends an
ihre Grenzen gereicht. Es wird schon einen Grund haben, daß Black-Metal
Alben nur selten die 40-Minuten Marke erreichen, denn länger hält man
diese Art von Musik am Stück gehört nicht aus. Das hat nicht viel mit
der Qualität einer Band zu tun, sondern mit musikalischem Abwechslungsminimum.
Den Anfang machten gegen 21:00h SUIDAKRA, die mit ihrem aktuellen Album
so einige Fans hinzuwonnen haben dürften. Mit einer stimmigen Mischung
aus Black-Metal und Folk-Anleihen konnte auch ein Zuhörer die Songs auseinanderhalten, der die Band noch nicht kennt.
STORMLORD zockten ebenfalls ganz gut ab, auch wenn mir SUIDAKRA etwas
besser gefielen (vom Songmaterial aus gesehen).
Mit GRAVEWORM kam dann die erste der beiden "größeren" Bands auf die Bühne und auch sie wußten zu überzeugen. Die Qualität und Klasse ihrer Songs
unterschieden sich jedoch deutlich: Beim Debüt-Klassiker "Awake", dem
EP-Opener "Awaiting The Shining" und dem starken HELLOWEEN-Cover von
"How Many Tears" kochte und bangte die Halle um die Wette, während beim
Rest der Stücke wieder übliche Normalo-Kost geboten wurde. Schon während
dieser Vorstellung fiel auf, daß die ohnehin wenigen anwesenden Fans
(ich glaube 50 zahlende Gäste ist nicht untertrieben) so langsam aber
sicher die Zelte abbrachen, denn die ersten (wenigen) gingen und kamen
nicht mehr zurück.
Destatröse Verhältnisse anschließend beim Headliner MYSTIC CIRCLE: von
anfänglich noch ca. 40 Anwesenden senkte sich die Zahl der Zuschauer im
Laufe des Gigs auf 10-15. Das ist hart, aber nachvollziehbar, denn selbst
ich wollte eigentlich nur noch ins Bett. Über drei Stunden Schwarzmetall
am Stück - das hält das stärkste Pferd nicht aus! Der Gig indes war ebenfalls etwas zwiespältig: die Musiker durch die Bank gut, das Songmaterial
alles andere als schlecht, die Show der Jungs jedoch wohl eher peinlich.
(THE MIGHTY SCI!)
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Erscheiungsweise: alle 2-6 Wochen
Bezugsadressen: Das UNDERGROUND EMPIRE MEGAZINE ist im Internet unter
http://www.underground-empire.de erhältlich.
Ausgabe ......... Erscheiungsdatum/Dateiname . Die Überflieger-Alben
-------------------------------------------------------------------------
Ausgabe I ....... 21.02.1998 - UE-MM001.ZIP .. Covenant, Edguy
Ausgabe II ...... 17.03.1998 - UE-MM002.ZIP .. Rage, Nocturnal Rites
Ausgabe III ..... 13.04.1998 - UE-MM003.ZIP .. Helloween
Ausgabe IV ...... 03.05.1998 - UE-MM004.ZIP .. Virgin Steele, Nightwish
Ausgabe V ....... 28.06.1998 - UE-MM005.ZIP .. Treasure Seeker, Iced Earth
Ausgabe VI ...... 02.08.1998 - UE-MM006.ZIP .. Sentenced
Ausgabe VII ..... 26.08.1998 - UE-MM007.ZIP .. Shadow Gallery, Kamelot
Ausgabe VIII .... 07.10.1998 - UE-MM008.ZIP .. Jag Panzer, Hammerfall
Ausgabe IX ...... 08.11.1998 - UE-MM009.ZIP .. Rhapsody, Sacred Steel
Ausgabe X ....... 22.12.1998 - UE-MM010.ZIP .. Borknagar
Ausgabe XI ...... 15.02.1999 - UE-MM011.ZIP .. Grip Inc., Edguy
Ausgabe XII ..... 05.03.1999 - UE-MM012.ZIP .. Steel Prophet
Ausgabe XIII .... 17.04.1999 - UE-MM013.ZIP .. Gamma Ray, Nightwish
Ausgabe XIV ..... 01.06.1999 - UE-MM014.ZIP .. Children Of Bodom
Ausgabe XV ...... 13.07.1999 - UE-MM015.ZIP .. Marduk, Arch Enemy
Ausgabe XVI ..... 09.09.1999 - UE-MM016.ZIP .. BrimStone, Rage
Ausgabe XVII .... 24.10.1999 - UE-MM017.ZIP .. Tristania, Luca Turilli
Ausgabe XVIII ... xx.11.1999 - UE-MM018.ZIP ..
In der nächsten Ausgabe u.a.
Reviews von Dream Theater, Control Denied, Adramelch, Gothic Knights,
Agent Steel,
Interviews von Wizard, Lanfear, Killers, Heir Apparent,
Fällt das Laub der Wälder, wird es kälter.
(THE MIGHTY SCI!)
05. RE-RELEASES
06. REDAKTIONS-WERTUNG
(Metal Blade/SPV)
Ich glaube, daß die Wikinger immer noch herrschen würden, wenn sie schon
damals AMON AMARTH als Musik in ihren Schlachten gehabt hätten, hehe.
Zwischen dem traditionellen Elchtod und dem Göteborg-Sound haben die
fünf Krieger ihre eigene Nische gefunden, die geprägt ist von kompromißloser Härte in Tateinheit mit epischen, sofort ins Ohr gehenden Melodien, die gänzlich unbeeindruckt von den gängigen Trends sind. Egal, ob
man das schnelle, mit herrlichen Melodien durchtränkte "The Last With
Pagan Blood", das furiose "Bleed For Ancient Gods" oder das knallharte
"Metalwrath" nimmt, AMON AMARTH brillieren in nahezu allen Spielarten
des Death Metal, wie auch der Bonus-Track des limitierten Digi-Paks beweist, denn mit "Thor Arise" kommt ein Song des nie veröffentlichten Debüt-Demos gleichen Namens zum Vorschein, der knallharten Death Metal der
frühen Schule zeigt. Während des Hörens von "The Avenger" ziehen die von
den Texten über die Wikinger inspirierten Bilder vor dem geistigen Auge
vorbei und versetzen einen zurück in eine Zeit, in der noch Mann gegen
Mann kämpfte und Schlachten aus Blut, Feuer und Stahl bestanden.
Hail Odin!
9,0 (THE SHADOW)
(Metal Blade/SPV)
9,0 (BAD PEON)
(Metal Blade/SPV)
(DA SCHORSCH)
(Rising Sun/Connected)
8,5 (THE MIGHTY SCI!)
(Moonfog)
7,5 (THE SHADOW)
(B. Mind Records/ISS Records)
7,5 (BAD PEON)
(Scarlet/SPV)
5,0 (THE SHADOW)
(Head Not Found/Voices Of Wonder)
6,0 (ALIEN)
(Black Arrow/Point Music)
8,5 (THE MIGHTY SCI!)
(Serenades/Connected)
7,0 (ALIEN)
(Serenades/Connected)
9,0 (THE SHADOW)
(Castle Communications)
7,5 (THE MIGHTY SCI!)
(Brennus/Frankreich Import)
8,5 (BATTLE ANGEL)
(Noise/SPV)
9,5 (THE SHADOW)
(Nocturnal Arts/Nuclear Blast)
9,5 (BAD PEON)
(Century Media/SPV)
6,0 (THE SHADOW)
(Massacre/Connected)
-/- (THE MIGHTY SCI!)
(Goldtrack)
8,0 (THE SHADOW)
(Steamhammer/SPV)
8,0 (DRAGONLADY)
(Cacophonous)
5,0 (THE SHADOW)
(?)
9,0 (BAD PEON)
(Nuclear Blast/Eastwest)
Doch dann kam alles anders:
"Mirrors Paradies" bollert sich erstmal vorsichtig warm und die Füße
beginnen mitzuwippen [(mitzuwimpen trifft eher zu! - Battle Angel)
(halt's Maul - TMS)] {fuck eckige Klammern! - Alien <jetzt blödelt hier
mal nicht 'rum, ist ja total peinlich - Bad Peon>}. "New World Order"
marschiert ordentlich auf und präsentiert sich als erster Volltreffer,
der die Stärken des Albums kurzum komprimiert: total fertiges Gekreische
wechselt sich ab mit cleanem- und Engels-Gesang. Geil! "Mannequin" artikuliert sich langsam, aber gewaltig und entpuppt sich als gotisch
angehauchte Doom-Nummer mit TYPE 'O NEGATIVE-Grabesstimme und gewaltigem
Background-Chorälen der Marke TRISTANIA. Bei "Sindrom" läuft Sarah (exCRADLE OF FILTH/THERION/GRAVEWORM/MYSTIC CIRCLE/...) ein weiteres mal
zur Höchstform auf, dann materialisiert sich der "Jihad" zwischen Deinen
Ohren mit Melodien, die früher die deutsche EBM-Combo TIME TO TIME gelegentlich benutzte (kennt die noch jemand? "Der Tanzpirator", "Zehn
kleine Negerlein") und zusätzlichem orientalischem Flair mit "Temple Of
Love"-mäßigen Ofra Haza-Hintergrund - es wird immer besser. Mit "The
Human Abstract" entschweben THE KOVENANT entgültig allem irdischen und
bringen jede Oma zurück ins Leben und jede Tanzfläche zum ausrasten.
"Prophecies Of Fire" erweist sich als Nachschlag zu "Nexus Polaris" und
bei "In The Name Of The Future" blitzen MINISTRY durch. Im wahrsten
Sinne des Wortes abgespaced ist das BABYLON ZOO-Cover "Spaceman" und mit
"The Birth Of Tragedy" endet ein absolutes Hammerwerk.
Fazit: Ultragenialer Sarah-Gesang immer noch inkludiert, Hits am laufenden Band weiterhin vorhanden, tolle Ideen und Stilkombinationen implementiert und auch Gitarrensolis sind noch mit dabei. So schön kann
Zukunfts-Metal für das nächste Jahrtausend wirklich sein...
Wer zu diesen Rhythmen nicht auf den Tischen und Bänken herumspringt,
muß scheintot sein oder verkrampfter Alt-Metaller. Wenn "The Human Abstract" nicht zum größten Tanzflächen-Klassiker seit "Sehnsucht" wird,
läuft irgendwas falsch.
9,5 (THE MIGHTY SCI!)
(Nuclear Blast/Eastwest)
4,0 (BATTLE ANGEL)
(Napalm Records/SPV)
10,0 (THE MIGHTY SCI!)
(LMP/SPV)
9,5 (THE MIGHTY SCI!)
(Cacophonous)
9,0 (THE SHADOW)
(Wimpkiller Records/Bayern-Import)
-/- (LORD STAHLHELMCHEN)
(Noise/SPV)
Also wenn der erste Akt von "The House Of Atreus" als Paradebeispiel
für eine "barbarisch-romantische Oper" ist, dann geh' ich in Zukunft
öfter zu so was, aber ich befürchte, daß immer noch dicke Frauen singen
und sich die Gitarren eher im Hintergrund halten...
Nachdem ich gelesen hatte, daß es sich um eine Art Oper handelt, hatte
ich etwas klassikorientiertes oder Soundtrack-artiges erwartet, aber
was das Trio um Mastermind David DeFeis hier abfackelt ist schlichtweg
phantastisch! Stand der Name VIRGIN STEELE schon seit jeher für hochklassigen, episch-dramatischen Power Metal, so müssen die Geschichtsbücher der Metal-Historie jetzt umgeschrieben werden, denn dies ist ein
Meisterwerk, das "Noble Savage" zumindestens erreicht, wenn nicht gar
übertrifft! Ganz gleich ob "Kingdom Of Fearless", "Through The Ring Of
Fire", "Great Sword Of Flame" oder "Agony And Shame", sie alle verströmen diese Aura der Genialität, die ein Album schon bei seinem Erscheinen zu einem Klassiker macht! Jeder, der sich Metal-Fan nennt und
diese CD nicht schon besitzt oder gleich in den nächsten Laden rennt,
um es sich zu besorgen, gehört mit sofortiger Wirkung exkommuniziert!
"Through Fire and Water, Wrath, Storm, Pain, Tears and Love, we will
meet again..."
10,0 (THE SHADOW)
Titel BP BA TMS AL TS DL PL Gesamt TRISTANIA - Beyond The Veil 9,0 10,0 9,0 10,0 9,5 9,50 TURILLI, LUCA - King Of Nordic Twilight 9,0 9,5 8,5 9,0 9,5 9,10 VIRGIN STEELE - The House Of Atreus Pt I 8,0 9,0 9,0 6,0 10,0 7,5 9,5 8,43 CRIMSON GLORY - Astronomica 9,0 8,5 7,0 8,5 8,25 SAXON - Metalhead 8,5 8,0 8,5 8,0 8,25 AMON AMARTH - The Avenger 7,5 8,5 9,0 9,0 7,0 8,20 WITCHERY - Dead, Hot & Ready 8,5 9,0 7,0 8,17 GLADIATORS - Bound To Steel 9,0 8,5 7,0 8,17 LEFAY - Symphony Of The Damned 8,0 7,0 9,5 8,0 8,00 LIMBONIC ART - Ad Noctum 9,5 6,0 7,5 8,5 7,88 THE KOVENANT - Aenimatronic 8,0 4,0 9,5 8,5 7,50 GRAVEWORM - As The Angels Reach The Beauty 6,5 7,5 7,0 9,0 6,5 7,30 ENSLAVEMENT OF BEAUTY - Traces O` Red 7,5 6,0 6,75 MOONSPELL - The Butterfly Effect 6,0 4,0 5,0 6,5 6,0 6,0 5,58
08. LESERBRIEFE
02. TRISTANIA - Beyond The Veil
03. LUCA TURILLI - King Of Nordic Twilight
04. VIRGIN STEELE - The House Of Atreus -Act I-
05. THE KOVENANT - Aenimatronic
06. ROUGH SILK - Wheels Of Time
07. SAMAEL - Eternal
08. CRIMSON GLORY - Astronomica
09. BRIMSTONE - Carving A Crimson Career
10. RAGE - Ghosts
02. LUCA TURILLI - King Of Nordic Twilight
03. MANOWAR - Hail To England
04. GLADIATORS - Bound To Steel
05. TRISTANIA - Beyond The Veil
06. VIRGIN STEELE - The House Of Atreus Act I
07. CRIMSON GLORY - Astronomica
08. ICED EARTH - Alive In Athens
09. SAXON - Metalhead
10. GRAVE DIGGER - Excalibur
02. IN EXTREMO - Verehrt und angespien
03. VIRGIN STEELE - The House Of Atreus Act I
04. GRAVE DIGGER - Excalibur
05. DARK TRANQUILLITY - Projector
06. NIGHTWISH - Oceanborn
07. AMON AMARTH - The Avenger
08. HEL - Orloeg
09. LEFAY - Symphony Of The Damned
10. VALLEY'S EVE - The Atmosphere Of Silence
02. AMON AMARTH - The Avenger
03. SLAYER - Reign In Blood
04. SAMAEL - Eternal
05. MARDUK - Panzer Division Marduk
06. TRISTANIA - Beyond The Veil
07. HELLOWEEN - Walls Of Jericho
08. SUMMONING - Stronghold
09. ARCH ENEMY - Burning Bridges
10 IMMORTAL - At The Heart Of Winter
02. TESTAMENT - The Gathering
03. LIMBONIC ART - Epitome Of Illusions
04. NIGHTWISH - Sleeping Sun
05. EMPEROR - Anthems To The Welkin At Dusk
06. CANNIBAL CORPSE - Bloodthirst
07. HYPOCRISY - The Final Chapter
08. THE KOVENANT - Aenimatronic
09. TESTAMENT - Low
10. AMON AMARTH - The Avenger
02. DREAM THEATER - When Dream And Day Unite
03. DREAM THEATER - Images & Words
04. DREAM THEATER - A Change Of Seasons
05. DREAM THEATER - Uncovered (Bootleg)
06. CONTROL DENIED - The Fragile Art Of Existence
07. VIRGIN STEELE - The House Of Atreus Act I
08. LUCA TURILLI - King Of The Nordic Twilight
09. FREEDOM CALL - Stairway To Fairyland
10. POWER OF OMENS - Eyes Of The Oracle
02. LUCA TURILLI - King Of Nordic Twilight
03. NIGHTWISH - Oceanborn
04. RAGE - Ghosts
05. ROUGH SILK - Wheels Of Time
06. LANFEAR - Zero Poems
07. SAXON - Metalhead
08. VIRGIN STEELE - The House Of Atreus Act I
09. Y. MALMSTEEN - Concerto Suite For Group And...
10. QUEENSRYCHE - Unplugged And Other Stories
09. HEAVY METAL IN DEN 90ERN - ALLES SCHEISSE?
- weil die Bands über die ihr schreibt, keiner hören will
- weil euer unqualifiziertes Gesabber niemanden interessiert
Es lebe der Trend!
letzte Grüße
Schelko
10. INTERVIEW: VIRGIN STEELE
11. INTERVIEW: TRISTANIA
12. INTERVIEW: AMON AMARTH
13. INTERVIEW: LIMBONIC ART
14. LIVE: DER GROSSE WACKEN-OPEN-AIR-BERICHT (07./08.08.99)
15. RELEASE-PARTY: BONFIRE (03.09.99)
(THE MIGHTY SCI!)
(BAD PEON)
(THE MIGHTY SCI!)
(THE MIGHTY SCI!)
(BAD PEON)
(THE MIGHTY SCI!)
(THE MIGHTY SCI!)
(BAD PEON)
(BAD PEON)
(THE MIGHTY SCI!)
16. LIVE: LACRIMOSA, LOVE LIKE BLOOD (19.09.99)
17. LIVE: IRON MAIDEN (21.09.99)
18. LIVE: ROCKBITCH (29.09.99)
19. LIVE: TESTAMENT, VANIZE, DELIRIOUS (04.10.99)
20. LIVE: MYSTIC CIRCLE, GRAVEWORM, STORMLORD, SUIDAKRA
21. VERSANDHANDEL - KONTAKT
22. IMPRESSUM
23. OUTROLOQUIUM
24. DER WEISHEIT LETZTER SCHLUSS